
Ein Eishockey-Spiel zwischen den Fischtown Pinguins und dem ERC Ingolstadt endete am Freitagabend abrupt. Während einer Spielpause trat ein Leck in einer Ammoniakleitung auf, was zur sofortigen Evakuierung der Eisarena Bremerhaven führte. Der Spielstand war zu diesem Zeitpunkt 0:2 für Ingolstadt. Die Verantwortlichen der Arena hatten keine andere Wahl, als die Halle bis auf Weiteres zu schließen.
Der Geschäftsführer der Pinguins, Othmar Gimpel, bezeichnete die Situation als potenziell katastrophal und äußerte, dass es ein „Wunder“ bräuchte, um das nächste Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters am 24. Januar 2025 in der Eisarena überhaupt durchführen zu können. Handwerker arbeiten seit Samstag intensiv an der Reparatur des Lecks, welches durch das versehentliche Bohren eines Mitarbeiters an einem Torpfosten verursacht wurde. Diese Arbeiten erfordern äußerste Sorgfalt, da Ammoniak eine hochgiftige Chemikalie ist, die bei Kontakt Augenreizungen und sogar Erstickungssymptome verursachen kann.
Evakuierung und Sicherheitsmaßnahmen
Die Evakuierung der Eisarena wurde über Lautsprecher angeordnet, und laut Gimpel gab es glücklicherweise keine Personenschäden. Dennoch ist die Veranstaltung der gesamten Eiszeiten in der Halle abgesagt, einschließlich eines für Sonntag geplanten Familientags. Bis zur vollständigen Sicherstellung des Lecks bleibt die Eisarena geschlossen. Die unklare Dauer der Schließung wirft Fragen über den weiteren Spielbetrieb auf. Alle Eiszeiten sind daher bis auf Weiteres abgesagt, und das nächste Spiel der Pinguins findet auswärts in Berlin statt.
Die DEL, die Deutsche Eishockey Liga, wird voraussichtlich am Montag oder Dienstag eine Entscheidung über die Wertung des abgebrochenen Spiels treffen. Sollten die Pinguins für den Vorfall verantwortlich gemacht werden, könnte das Spiel mit 3 Punkten und 5:0 Toren für Ingolstadt gewertet werden. Andernfalls könnte eine komplette Neuansetzung der Partie erfolgen.
Historische Kontexte und ähnliche Vorfälle
In der Vergangenheit gab es bereits ähnliche Vorfälle in anderen deutschen Eishallen. Ein Beispiel ist der Ammoniak-Unfall im März 2019 im Eisstadion Straubing, bei dem 14 Personen verletzt wurden. Dort führte eine beschädigte Fräsmaschine zu einem ähnlichen Austritt von Ammoniak. Das Umfeld in solchen sportlichen Einrichtungen verdeutlicht die Risiken im Umgang mit Kältetechnologien, die für den Betrieb der Eisflächen notwendig sind.
Die Eisarena Bremerhaven wird nun genauestens geprüft, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden. Geschäftsführer Hauke Hasselbring betont den wichtigen Austausch mit der Liga und der Stadthallen GmbH, um den Spiel- und Trainingsbetrieb bestmöglich vorzubereiten. Sicherheit und die Gewährleistung eines risikofreien Spielbetriebs haben oberste Priorität.