
Äußerungen von Jette Nietzard, der Vorsitzenden der Grünen Jugend, haben nach Silvester für Empörung gesorgt. An diesem tragischen Abend kamen bundesweit mindestens fünf Menschen durch unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern ums Leben, darunter auch ein 16-Jähriger, der fast alle Finger einer Hand verlor. In Berlin wurden bei einer Explosion 36 Menschen verletzt. Nietzard kommentierte diese Vorfälle auf der Plattform X mit einem umstrittenen Tweet: „Männer die ihre Hand beim Böllern verlieren können zumindest keine Frauen mehr schlagen.“ Diese Aussage löste sofort heftige Kritik aus.
Nutzer auf X forderten die 26-Jährige auf, ihren Post zu löschen. „Liebe Parteifreundin, mit allem Respekt, aber das ist ein furchtbarer Post. Lösch ihn, und denk mal drüber nach, was du da geschrieben hast“, wurde als Kommentar verfasst. Jette Nietzard, die bereits bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus 2021 und 2023 als Direktkandidatin auftrat, löschte den Tweet und entschuldigte sich später: „Niemand sollte Silvester verletzt werden. Ich entschuldige mich für meinen Tweet. Hätte ich so nicht formulieren sollen.“
Kritik an der Äußerung
In einem nachfolgenden Post lenkte Nietzard das Thema auf das Problem der häuslichen Gewalt hin, indem sie anmerkte: „Wäre gut über systematische Lösungen für häusliche Gewalt zu sprechen, statt über gekränkte Männeregos. Jede 4. Frau wird Opfer durch (Ex)Partner.“ Doch auch die Kritik an ihrem ursprünglichen Tweet reißt nicht ab. Franz Josef Wagner äußerte sich empört und bezeichnete die Äußerung als menschenfeindlich.
Die gesamte Situation wird von verschiedenen Seiten kritisiert. Jochen Kopelke, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, ist besorgt über das Verhalten einiger Feiernder und erklärte: „Ich ertrage dieses Macho-Verhalten auf den Straßen und in den sozialen Medien nicht mehr.“ Auch die Sozialwissenschaftlerin Susanne Schröter warnte vor einem „Freiraum für Gewalt“, den manche ausnutzen, um ihren Machismo auszuleben.
Für weitere Details zu dieser Kontroverse können Leser die Berichterstattung von t-online sowie eine Meinung von Bild nachlesen.