Die 22. Annual Conference for Management Accounting Research (ACMAR) fand am 06. und 07. März 2025 in Vallendar statt. Veranstalter war das Institut für Management und Controlling (IMC) der WHU – Otto Beisheim School of Management. Über 130 Wissenschaftler:innen kamen zusammen, um aktuelle Forschungsprojekte und -ergebnisse zu präsentieren sowie Ideen auszutauschen und zu vernetzen. Die Eröffnungsrede hielt Prof. Dr. Utz Schäffer, der Direktor des IMC. In seiner Rede betonte er die Relevanz der Veranstaltung für die wissenschaftliche Community im Bereich Management Accounting und zog ein positives Fazit über den Erfolg des Events.
Ein Highlight der Konferenz war die Keynote Speech von Univ. Prof. Dr. Isabella Grabner von der WU (Vienna University of Economics and Business), die über die Bedeutung von Organisationskultur sprach. Am zweiten Tag stellte Prof. Dr. Lukas Goretzki von der Stockholm School of Economics die Identitätssuche von Controllern vor. Ein Praxisbeitrag kam von Sebastian Stern, EVP Group Finance der Deutschen Bahn AG, der über die Transformation der Deutschen Bahn berichtete.
Wissenschaftliche Auszeichnungen und Nachwuchsförderung
Ein besonderer Moment der Veranstaltung war die erstmalige Verleihung des Best Paper Awards in Kooperation mit der AICPA und CIMA. Die Preisträger sind Martin Artz, Jens Böke, Martin Holzhacker und Michal Matejka für ihre Arbeit „Incentive and Sorting Effects of Challenging Performance Targets: Evidence from the Field“. Die Jury lobte die innovative Nutzung von Wetterdaten zur Analyse des Einkaufsverhaltens.
Ein Doktorandenkolloquium ermöglichte zehn ausgewählten Doktorand:innen, ihre Forschungsergebnisse zu präsentieren. Die Konferenz bot zahlreiche Gelegenheiten für Vernetzung und Diskussion in parallel stattfindenden Sitzungen, was den Austausch unter den Teilnehmenden förderte.
Digitale Transformation bei der Deutschen Bahn
Ein zentraler Aspekt der Konferenz war die Diskussion über die digitale Transformation, insbesondere im Kontext der Deutschen Bahn. Die digitale Transformation fokussiert sich auf die Einbindung und Befähigung der Mitarbeitenden durch Trainings, neue Arbeitsmethoden und agile Strukturen. Bereits 2021 wurde der Ausbau digitaler Kompetenzen priorisiert, was zur Einrichtung der DB Digital Base in Berlin führte, einem zentralen Ort für Digitalisierung im DB-Konzern.
Die Deutsche Bahn bot zahlreiche kostenlose Veranstaltungs- und Workshopangebote zu digitalen Themen, die darauf abzielen, digitale Geschäftsmodelle zu realisieren und die Ziele der Starken Schiene zu erreichen. Die DB Digital Ventures investiert zudem in innovative Geschäftsmodelle, während die DB mindbox als Start-up-Hub fungiert und eng mit Start-ups zusammenarbeitet, um innovative Technologien und digitale Anwendungen zu integrieren.
Relevanz der Digitalisierung im Rechnungswesen
Das Thema Digitalisierung spielt auch eine entscheidende Rolle im Rechnungswesen. Eine Analyse zeigt, dass digitale Buchhaltungsanwendungen maßgeblich die Effektivität der Rechnungslegungsfunktionen verbessern. Der Einfluss der Digitalisierung lässt sich insbesondere in den Bereichen Buchhaltung, Prüfung, Berichterstattung und regulatorische Compliance nachweisen. Digitale Systeme führen zu einer Reduzierung von Fehlern und verbessern die Genauigkeit sowie Transparenz von Finanzdaten.
Die Forschung hat gezeigt, dass die Integration digitaler Konzepte in die Buchhaltungslehrpläne notwendig ist, um den aktuellen Herausforderungen im finanziellen Bereich gerecht zu werden. Dies hat positive Auswirkungen auf die Effizienz und die finanzielle Gesundheit von Unternehmen und Volkswirtschaften, was die Bedeutung der digitalen Transformation in der heutigen Zeit unterstreicht.
Die nächste ACMAR findet am 05. und 06. März 2026 in Vallendar statt, was die kontinuierliche Relevanz der wissenschaftlichen Auseinandersetzung im Bereich Management Accounting verdeutlicht.
