Im Jahr 2024 verzeichnete Brandenburg einen besorgniserregenden Anstieg der Ertrinkungsfälle. Laut maz-online.de ertranken in dem Bundesland 30 Menschen, was einen Anstieg von 8 Todesfällen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, als es 22 Tote gab. Die DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) registrierte im ersten Halbjahr 2024 bereits 27 Ertrinkungsfälle, was auf einen alarmierenden Trend hinweist.
Die DLRG berichtet, dass deutschlandweit im Jahr 2024 mindestens 411 Menschen durch Ertrinken ums Leben kamen, was eine Zunahme um 31 Todesfälle im Vergleich zu 2023 darstellt. Dies stellt die dritte Erhöhung der Ertrunkenen-Zahl in Folge dar, und es ist das erste Mal seit 2019, dass die Zahl über 400 Opfer steigt. In Berlin ertranken im Jahr 2024 16 Menschen, was 5 weniger als 2023 ist.
Demografische Daten der Opfer
Statistisch gesehen starben in Brandenburg 21 Männer und 9 Frauen durch Ertrinken. Unter den Opfern befand sich ein Kind im Alter von 1 bis 10 Jahren. Besondere Tragik bringt die Tatsache, dass 8 der verstorbenen Personen 81 Jahre und älter waren. Die Monate Januar, Februar und März des Jahres 2024 waren ebenfalls schwer, mit insgesamt 4 Ertrinkungsfällen im Januar und jeweils 2 im Folgemonat.
Eine detaillierte Betrachtung der Orte zeigt, dass 15 der Ertrinkungsfälle in Seen passierten, was die Gefahren in diesen Gewässern unterstreicht. DLRG-Sprecher Daniel Keip äußerte Besorgnis über die Entwicklung, da häufig Schwimmer ihre Fähigkeiten überschätzen und die Gefahren des Wassers oft unterschätzen. Besonders junge Männer neigen zu leichtsinnigem Verhalten, insbesondere an Feiertagen wie dem Herrentag. Ebenso sind ältere Schwimmer gefährdet, weil sie oftmals gesundheitliche Veränderungen nicht ausreichend berücksichtigen.
Präventionsmaßnahmen und Schwimmfähigkeiten
Die DLRG plant, Eltern von kleinen Kindern auf die besonderen Gefahren im Wasser aufmerksam zu machen, um die Sicherheit zu erhöhen. Die Bedeutung von Schwimmabzeichen wird dabei besonders hervorgehoben. Diese Abzeichen belegen, dass Schwimmer ihre Fähigkeiten und Wissen im Umgang mit Wasser vollständig verstehen. Es gibt verschiedene Schwimmabzeichen, darunter Bronze, Silber und Gold, die sicherstellen, dass Schwimmer auch in Notsituationen kompetent reagieren können.
Wichtig ist auch das Frühschwimmerabzeichen, bekannt als Seepferdchen, das lediglich eine erste Stufe darstellt und nicht als Nachweis für sicheres Schwimmen gilt. Personen mit nur dem Seepferdchen sollten weiterhin beim Schwimmen beaufsichtigt werden, was die Bedeutung einer gründlichen Wassergewöhnung vor dem Erwerb von Schwimmabzeichen unterstreicht.
Die DLRG-Präsidentin Ute Vogt äußerte Hoffnungen auf eine Sensibilisierung der Bevölkerung für die Gefahren und appellierte an alle Schwimmer, Sicherheit an oberste Stelle zu setzen. Mit einem fokussierten Blick auf die bevorstehenden warmen Monate hoffe die DLRG, dass es zu einem Rückgang der tragischen Ertrinkungsfälle kommt.
