
Die Diskussion um den Verkauf des denkmalgeschützten Gebäudes Alte Mühle in Eutin nimmt an Fahrt auf. Aktuell steht die Stadt vor der Herausforderung, dass sie keine finanziellen Mittel für die notwendige Sanierung hat. Aus diesem Grund hat die CDU-Fraktion beschlossen, den Verkauf der Alten Mühle voranzutreiben. Die Freien Wähler fordern jedoch eine letzte Schonfrist und rufen die Bürger zur Ideenfindung für eine mögliche Nutzung auf. Dies geschieht im Kontext einer geplanten Einwohnerversammlung am 26. Februar, in der die Bürger über die Zukunft der Mühle sprechen sollen.
Sonja Wirges von den Freien Wählern betont, dass vielen Eutiner Bürgern eine Mühle in städtischer Hand wichtig sei. Dies steht im Kontrast zu den Äußerungen des CDU-Mitglieds Elgin Lohse, der die Hoffnung äußert, die Schlossterrassen wieder in Betrieb zu nehmen. Reinhard Sohns von den Grünen zeigt sich skeptisch gegenüber den Vorschlägen der Freien Wähler und hebt die Notwendigkeit eines tragfähigen Nutzungskonzepts hervor, das ohne zusätzliche Belastung für die Stadt auskommen kann.
Widersprüchliche Positionen zur Zukunft der Mühle
Die Debatte über die Alte Mühle wird von unterschiedlichen Meinungen geprägt. Monika Obieray von den Grünen unterstützt die Idee der Bürgerbeteiligung, sieht jedoch große Herausforderungen. Uwe Tewes von der SPD lehnt den Verkauf der Mühle entschieden ab, während Marius Winkler von der FDP die Verkaufsidee unterstützt. Er schlägt vor, die Mühle zumindest teilweise öffentlich zugänglich zu machen, eventuell in einer gastronomischen Nutzung.
Ein weiterer Vorschlag hat das Ziel, die Umgebung der Mühle für potenzielle Investoren attraktiv zu gestalten. In der Vergangenheit hatte Investor Sven Oels bereits 2022 Pläne für Ferienwohnungen hinter der Mühle, die jedoch aufgrund des Vorkaufsrechts der Stadt nicht realisiert werden konnten. Laut Stadtvertretern ist es unwahrscheinlich, dass beim Wiederverkauf der ursprüngliche Preis von 620.000 Euro erzielt werden kann. Außerdem müsste die Stadt im Falle eines Verkaufs Fördermittel zurückzahlen.
Auf der Suche nach einem tragfähigen Konzept
Das Interesse an der Mühle ist groß, und nicht nur die Stadtvertretung ist gefragt. Die Eutiner Stadtführung sucht nach Investoren, die ein Nutzungskonzept vorlegen können, das keine Kosten für die Stadt verursacht. Es zeichnet sich ein einheitlicher Trend ab, dass eine Mehrheit für die Möglichkeit ist, potenzielle Käufer hinter der Mühle bauen zu lassen. Dies könnte einen neuen Entwicklungsschub für das denkmalgeschützte Gebäude und dessen Umfeld bringen. Die Vorschläge von Mario Winkler sollen im Stadtentwicklungsausschuss weiter beraten werden.
Die Alte Mühle ist nicht nur ein kulturelles Erbe in Eutin, sondern steht auch im Zentrum städtischer Identität und Diskussionen über Identität und Zugehörigkeit. Der Umgang mit solch einem kulturellen Erbe erfordert eine sensible und engagierte Auseinandersetzung, die sowohl historische als auch moderne Aspekte miteinander verknüpft. Daher ist die anstehende Einwohnerversammlung ein bedeutender Schritt in den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern über den Erhalt und die zukünftige Nutzung dieses wichtiges Denkmals.
Für weitere Details zur Diskussion um die Alte Mühle lesen Sie auf LN Online und SHZ. Weitere Informationen finden Sie auch in der aktuellen Diskussion über kulturelles Erbe auf TU Berlin.