
Am 25. März 2025 fand in Berlin die Konferenz „Fachkräfte für die Mikroelektronik (#skills4chips)“ statt, veranstaltet vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Die Veranstaltung richtete sich an die Mikroelektronik-Fachcommunity und hatte das Ziel, das Mikroelektronik-Ökosystem in Deutschland zu stärken. Dazu kamen Vertreter aus Forschung, Industrie, Politik sowie Bildungsträger und Studierendenvereinigungen zusammen. Dr. Merle Emre und Annette Raisch von einer Hochschule präsentierten deren Studiengang „Industrial Management in Microelectronics (M.Sc.)“ und entsprechende Kurse.
Der Standort Dresden, bekannt als bedeutender europäischer Standort für Mikroelektronik und Halbleitertechnik, spielte eine zentrale Rolle in den Diskussionen. Der Fokus der Veranstaltung lag auf Ein- und Aufstiegsmöglichkeiten in der Mikroelektronik sowie den zukünftigen Anforderungen an Fachkräfte. Positive Rückmeldungen und neue Impulse wurden im Verlauf der Konferenz betont.
Zukunft der Mikroelektronik
Ein zentrales Anliegen der Konferenz war die kontinuierliche Anpassung der Bildungsangebote an die dynamischen Entwicklungen in der Chiptechnologie. Der Mikroelektroniksektor ist durch seinen rasanten Fortschritt geprägt, und es besteht eine dringende Notwendigkeit, die Ausbildung entsprechend zu gestalten. Praxisnähe, Flexibilität und die Berücksichtigung der Bedürfnisse von Absolvent:innen sowie Unternehmen standen dabei im Vordergrund.
Zusätzlich zur Präsentation der Studiengänge wurden auch verschiedene Initiativen zur Verbesserung der Qualität der Aus- und Weiterbildung in der Mikroelektronik vorgestellt. Die Konferenz umfasste Spotlight Talks, interaktive Workshops und einen „Markt der Möglichkeiten“, der den Teilnehmern Gelegenheiten zur Vernetzung und zum Kennenlernen bestehender Initiativen bot. Der Veranstaltungsort, das WISTA Event Center in Berlin, war damit der ideale Rahmen für den Austausch von Ideen und Strategien zur Stärkung des Sektors.
Akute Herausforderungen im Fachkräftemangel
Die Dringlichkeit, geeignete Fachkräfte zu gewinnen, wird durch die alarmierenden Statistiken zum Fachkräftemangel verstärkt. Laut einer Studie fehlen im Jahresdurchschnitt rund 62.000 qualifizierte Fachkräfte in der Halbleiterindustrie. Der BDI und ZVEI fordern dringend innovative Lösungen, um diesen Mangel zu bekämpfen. Rund jede zweite offene Stelle in Deutschland kann momentan nicht besetzt werden, was die digitale und grüne Transformation gefährdet.
Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, ist es besonders wichtig, mehr Frauen, Quereinsteigende und junge Menschen für technische Berufe zu gewinnen. Die Frauenquote in der Elektrotechnik liegt gegenwärtig bei lediglich 7%, während eine Vielzahl offener Stellen vor dem Hintergrund von über 7.300 arbeitslosen Personen ohne spezifische Fachkenntnisse steht. Hier besteht sowohl ein enormes Potenzial als auch eine Herausforderung für die Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Konferenz #skills4chips einen wichtigen Schritt darstellt, um die Rahmenbedingungen für Aus- und Weiterbildung in der Mikroelektronik zu verbessern. Der Austausch zwischen verschiedenen Akteuren kann dazu beitragen, die notwendigen Qualifikationen zu fördern und die Attraktivität des Sektors zu steigern. Die Erkenntnisse aus der Konferenz fließen direkt in die Bemühungen ein, das Mikroelektronik-Ökosystem in Deutschland nachhaltig zu stärken und zukunftssicher zu gestalten.
Für weitere Informationen zu der Konferenz und den behandelten Themen besuchen Sie die Berichterstattung bei DIU, die offizielle Seite von Silicon Saxony, sowie den Bericht über den Fachkräftemangel im ZVEI.