
In Deutschland sind die Feinstaubwerte aufgrund eines Hochdruckwetters alarmierend angestiegen. Aktuelle Messungen zeigen in mehreren Städten Überschreitungen der Grenzwerte. Experten warnen, dass Millionen von Menschen derzeit gesundheitsschädliche Luft atmen. Laut fr.de sind Städte wie Mannheim mit 56 µg/m³, Kaiserslautern mit 62 µg/m³ und Berlin mit 55 µg/m³ besonders betroffen. Der Grenzwert für Feinstaub liegt bei 50 µg/m³, wodurch die Luftqualität an vielen Orten als „sehr schlecht“ eingestuft wird.
Diplom-Meteorologe Dominik Jung erklärt, dass der Hochdruckeinfluss dazu führt, dass Schadstoffe in der Nähe des Bodens gefangen bleiben, während der Wind ausbleibt, um diese unbedingt zu vertreiben. Die Hauptursachen für die hohe Feinstaubbelastung sind Industrieabgase, Autoverkehr und die Nutzung privater Holzöfen.
Gesundheitsrisiken durch Feinstaub
Feinstaub ist bekannt dafür, Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Probleme zu verursachen. Zudem wird das Krebsrisiko erhöht. Das Umweltbundesamt hebt hervor, dass die Belastung durch PM2,5 in Deutschland in den letzten Jahren zurückgegangen ist, jedoch keine sichere Feinstaubkonzentration existiert, die gesundheitliche Wirkungen ausschließt. In vielen deutschen Städten überschreitet der Anteil der Bevölkerung den empfohlenen Grenzwert der WHO von 5 µg/m³ nahezu bei 100 %.
Laut neuen Daten des Umweltbundesamts zeigt sich, dass die Feinstaubbelastung nicht nur in Städten, sondern fast flächendeckend gesundheitsschädlich ist. An etwa 99 % der Messstationen werden die Grenzwertempfehlungen der WHO überschritten. Zusätzlich wird festgestellt, dass auch die Stickstoffdioxidwerte an vielen Orten innerhalb der Bevölkerung über den empfohlenen Werten liegen.
Politische Maßnahmen und Zukunftsausblicke
Die Deutsche Umwelthilfe fordert dringend Maßnahmen von der Bundesregierung. Bis Anfang 2025 sollen neue Grenzwerte gemäß WHO-Empfehlungen festgelegt werden. DUH verweist auf die Notwendigkeit einer klaren Positionierung der Bundesregierung bei der EU-Luftqualitätsrichtlinie. Der US-Grenzwert für gesundheitsschädlichen Feinstaub wurde bereits gesenkt, während Deutschland noch erlaubte Werte von 25 µg/m³ beibehält.
Obwohl die Feinstaubbelastung in Deutschland seit 2010 insgesamt gesunken ist, hat sich der Rückgang seit 2016 abgeschwächt. Um die Luftqualität nachhaltig zu verbessern, sind strengere Abgasnormen und eine Reduktion des Verkehrs sowie umweltfreundlichere Heizmethoden unerlässlich, so die Experten. Eine Wetteränderung, die ab dem Wochenende mehr Wind und Regen bringen soll, könnte jedoch helfen, die Feinstaubkonzentration zu senken.