Am 9. März 2025 bleibt der Flughafen Hamburg aufgrund eines überraschend frühen Warnstreiks geschlossen. Der geplante Streik der Gewerkschaft ver.di begann nicht wie ursprünglich angekündigt am Sonntagabend, sondern trat bereits in den frühen Morgenstunden in Kraft. Alle Abflüge und Ankünfte wurden für den gesamten Tag gestrichen, was viele Fluggäste unvorbereitet traf. Lediglich etwa zehn Flüge konnten am Morgen abgewickelt werden, während ursprünglich 144 Ankünfte und 139 Abflüge für den Tag vorgesehen waren. Kreiszeitung berichtet von den Herausforderungen, mit denen Fluggäste konfrontiert waren, insbesondere jene, die bereits mit ihrem Gepäck eingecheckt hatten.
Der Streik ist Teil eines umfangreicheren Aufrufs von ver.di, der in 13 Flughäfen in Deutschland gilt und vor dem Hintergrund eines Tarifkonflikts mit Bund und Kommunen steht. Insbesondere der Flughafen Hamburg sieht sich mit massiven Beeinträchtigungen konfrontiert. Während der Schließung informierte der Flughafen auf seiner Website darüber, dass Fluggäste sich direkt an ihre Airlines wenden sollten.
Hintergrund des Warnstreiks
Der Warnstreik fällt genau mit dem Beginn der Frühjahrsferien zusammen, was die Situation zusätzlich verschärft. Für den 10. März waren bereits 280 Flüge mit über 40.000 Passagieren geplant. Die Gewerkschaft ver.di hat diesen Schritt als notwendig erachtet, um die Wirkung des Streiks zu spüren, da bei angekündigten Streiks meist Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Ein Sprecher von ver.di betonte, dass es wichtig sei, den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, um eine Lösung im Tarifkonflikt zu erreichen.
Die Flughafensprecherin Katja Bromm äußerte sich besorgt über die Folgen des Streiks für die Passagiere, insbesondere für Familien mit Schulkindern. In Hamburg sowie an anderen deutschen Flughäfen sind für den 10. März weitere Streiks in mehreren Bereichen, einschließlich der Flugzeugabfertigung und Sicherheitskontrolle, geplant. NDR berichtet, dass am 10. März auch der Flughafen Berlin Brandenburg seinen Betrieb vollständig einstellen wird und der Flughafenverband ADV schätzt, dass weit über 3.400 Flüge in ganz Deutschland ausfallen werden.
Auswirkungen und rechtliche Rahmenbedingungen
Die Tarifverhandlungen für Beschäftigte von Bund und Kommunen sind ins Stocken geraten und führten zu den Warnstreiks, die nicht nur den Flughafenbetrieb, sondern auch den öffentlichen Personennahverkehr, Kliniken und Kitas berühren.Haufe skizziert die rechtlichen Rahmenbedingungen eines rechtmäßigen Streiks im öffentlichen Dienst. Dazu gehört, dass der Streik von einer Gewerkschaft organisiert sein muss und tariflich regulierbare Ziele anstrebt.
Der Warnstreik im Hamburger Flughafen hat nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf die Reisenden, sondern zeigt auch die zunehmenden Spannungen in den Tarifverhandlungen auf, die bereits seit Ende Januar 2025 andauern. Christine Behle, stellvertretende Bundesvorsitzende von ver.di, hat darauf hingewiesen, dass die Arbeitgeber keine ausreichenden Angebote gemacht haben, was diesen Arbeitskampf notwendig macht.
