
Am 26. Februar 2025 wurde Friede Springer als neue Ehrenbürgerin der Stadt Berlin ausgezeichnet. Diese Entscheidung wurde am Mittwoch vom Berliner Abgeordnetenhaus bekannt gegeben. Springer, die Witwe des bekannten Verlegers Axel Springer, ist nicht nur eine prominente Persönlichkeit im deutschen Mediensektor, sondern auch eine engagierte Philanthropin.
Die Ehrenbürgerwürde wurde im Rahmen einer feierlichen Zeremonie verliehen, bei der Parlamentspräsidentin Cornelia Seibeld (CDU) hervorhob, welchen Einfluss Springer auf die deutsche Medienlandschaft hatte. Ihr Engagement im Gesundheitswesen sei ebenfalls bemerkenswert. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner (CDU), würdigte Springers unternehmerisches und gesellschaftliches Engagement und betonte ihr Bekenntnis zu den Werten der Freiheit und Demokratie.
Engagement für Gesundheit und Bildung
Friede Springer ist stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats der Axel Springer SE, die repräsentative Medienmarken wie „Bild“, „Welt“ und „Politico“ umfasst. Unter ihrer Ägide hat das Unternehmen den Übergang ins digitale Zeitalter vollzogen und sich international expandiert.
Ein zentrales Anliegen von Springer sind ihre philanthropischen Tätigkeiten. Sie unterstützt verschiedene Einrichtungen, unter anderem die Axel-Springer-Stiftung und die Friede-Springer-Herz-Stiftung. Besonders hervorzuheben ist ihre Förderung des „Friede Springer – Cardiovascular Prevention Center at Charité“, welches sie mit bis zu 70 Millionen Euro finanziell unterstützt. Diese Initiative soll zur Erforschung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen.
Die Verleihung der Ehrenbürgerwürde folgte einem Beschluss des Senats von Berlin, der am 20. August 2024 für die Ehrenbürgerschaft von Friede Springer stimmte. Viele lobten ihre Rolle als Vorbild und erfolgreiche Unternehmerin, die sich über viele Jahre für das Gemeinwohl in Berlin engagiert.
Kritik und Kontroversen
Trotz der positiven Würdigung ihrer Leistungen bleibt die Entscheidung, Friede Springer zu ehren, umstritten. Kritiker werfen dem Springer-Verlag, insbesondere der „Bild“-Zeitung, vor, zur Verrohung des politischen und gesellschaftlichen Diskurses beigetragen zu haben. Diese Form der Berichterstattung wird oft als reißerisch und manipulativ kritisiert.
Fragen über die moralischen Werte und die gesellschaftliche Verantwortung, die eine solche Auszeichnung mit sich bringt, stehen im Raum. Einige Befürworter von Springer finden ihre philanthropischen Aktivitäten bewundernswert, während andere argumentieren, dass diese nicht ausreichen, um die problematische Rolle des Springer-Verlags auszugleichen.
Friede Springer wurde bereits mehrfach geehrt, unter anderem mit dem Verdienstorden des Landes Berlin im Jahr 1988 und dem Großen Bundesverdienstkreuz im Jahr 2008. Auch der regierende Bürgermeister Kai Wegner bezeichnete sie als „Vorbild für uns alle“. Die Entscheidung zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Springer erfordert eine kritische Reflexion über die Werte, die einer solchen Auszeichnung zugrunde liegen.