
Die Zunahme von Betrugsversuchen bei der theoretischen Führerscheinprüfung stellt ein wachsendes Problem dar, insbesondere in Ballungsgebieten wie Berlin. Eine aktuelle Umfrage des TÜV-Verbandes weist auf alarmierende Kriminalitätsentwicklungen hin. Laut rbb24 ist Hamburg die Stadt mit den meisten Betrugsversuchen, gefolgt von Berlin. Im Jahr 2024 wurden in der Hauptstadt bei insgesamt 99.239 Prüfungen 399 Täuschungsversuche festgestellt, was einem Anstieg von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Die Dunkelziffer unentdeckter Betrugsversuche ist hoch, und Experten warnen vor den führenden Risiken, die solche Täuschungen für die Verkehrssicherheit mit sich bringen. So führten Betrugsstrategien, die von Urkundenfälschung bis hin zu Passmissbrauch reichen, zu einem massiven Anstieg an Täuschungsversuchen. Besonders besorgniserregend ist der Einsatz technischer Geräte wie kleine Kopfhörer und versteckte Kameras, die es Betrügern ermöglichen, Prüfungsfragen in Echtzeit zu übertragen und Antworten zu geben.
Betrugsstrategien und deren Konsequenzen
Zahlreiche Fahrschüler versuchen, das lernen für die theoretische Prüfung zu umgehen, wobei 58 Prozent der Täuschenden wirkliche Profis sind, so das Urteil des TÜV Süd. Diese kriminellen Netzwerke statteten Prüflinge in der Vergangenheit mit unscheinbaren Spickzetteln aus, während es heute fortgeschrittene technische Hilfsmittel wie Mini-Kameras und Funkverbindungen gibt, die in Hemdknöpfen versteckt sind. Schwäbische berichtet von einem Fall aus dem Zollernalbkreis, in dem ein Fahrschüler einen Dritten beauftragte, seine Prüfung abzulegen, was zu rechtlichen Konsequenzen führte.
Die gängigen Betrugsmethoden umfassen unter anderem die Stellvertreterprüfung, bei der sich eine andere Person für den Prüfling ausgibt, sowie den Hilfsmittelbetrug mit nicht erlaubten Notizen. In Berlin und Sachsen-Anhalt scheitert jeder zweite Fahrschüler an der Theorie, was die höchste Quote im Land darstellt.
- 2024 betrugen die Täuschungsversuche bundesweit 4.198 Fälle, was einem Anstieg von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
- 96 Prozent der Betrugsversuche traten in der theoretischen Prüfung für Pkw-Klassen auf.
Maßnahmen gegen den Betrug
Um diesem besorgniserregenden Trend entgegenzuwirken, hat der TÜV einige Maßnahmen angeregt. Vorschläge umfassen unter anderem strengere Sanktionen, wie Sperrfristen, die eine erneute Anmeldung zur Prüfung erst nach neun Monaten ermöglichen. Zudem wird die Einführung einer medizinisch-psychologischen Untersuchung in schweren Fällen angedacht. Auto Motor und Sport sieht eine Notwendigkeit für umfassendere Sicherheitskontrollen und den Einsatz digitaler Verfahren zur Erkennung von Betrug.
Um die Integrität der Führerscheinprüfung zu wahren, ist eine Kombination aus technologischen Innovationen und besseren Schulungen des Prüfpersonals notwendig. Nur so werden die Prüfungsstandards aufrechterhalten und die Verkehrssicherheit gewährleistet.