BerlinDeutschlandIngolstadtMecklenburg-Vorpommern

Goldraub im Museum: Prozess um keltischen Schatz beginnt!

Am Dienstag, den 28. Januar 2025, beginnt am Landgericht Ingolstadt der Prozess um den spektakulären Diebstahl eines über 2.100 Jahre alten Goldschatzes aus dem Kelten Römer Museum in Manching. Anklageter sind vier Männer im Alter von 43 bis 52 Jahren, die mehrheitlich aus Mecklenburg-Vorpommern und Berlin stammen. Die Angeklagten sind Teil einer seit Jahren aktiven Einbrecherbande und stehen nicht nur wegen des Diebstahls im Fokus der Staatsanwaltschaft, sondern auch wegen rund 30 weiteren Einbrüchen in Deutschland und Österreich. Für das Gerichtsverfahren sind umfassende 31 Verhandlungstage bis in den Juni 2024 hinein angesetzt. Zu Beginn der Verhandlung haben sich die Verteidiger der Angeklagten nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Der Diebstahl ereignete sich am 22. November 2022 in der Nacht. Um 00:31 Uhr schnitt das Diebespärchen Kabel eines Verteilerhäuschens der Telekom durch, was vorübergehend 13.000 Haushalte ohne Internet und Telefon ließ. Diese Ablenkung hatte fatale Folgen, da in dieser Zeit die Alarmanlage des Museums deaktiviert wurde. Nur weniger als neun Minuten benötigten die Täter für den gesamten Einbruch, während zwei von ihnen im ersten Stock die Glasvitrine mit dem Goldschatz aufzubrechen, während ihre Komplizen draußen Wache hielten. Insgesamt entwendeten die Diebe 483 historische Goldmünzen und einen Goldklumpen, was den dafür verantwortlichen Sicherheitsexperten Kritik am unzureichenden Schutz des Museums einbrachte.

Details zum Goldschatz und den Ermittlungen

Die gestohlene Sammlung gilt als der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts, welcher 1999 von Archäologen in Manching entdeckt wurde. Mit einem Gewicht von 3,7 Kilogramm hat dieser Schatz einen geschätzten Handelswert von über 1,5 Millionen Euro. Bürgermeister Herbert Nerb äußerte die Hoffnung auf Aufklärung über den Verbleib der noch vermissten etwa 400 Münzen. Der Großteil des gestohlenen Schatzes ist bis heute verschwunden. Einzige medizinische Spuren, wie DNA, führten zu einem „Spur-Spur-Treffer“, der die Ermittlungen vorantrieb.

Die Staatsanwaltschaft hat derzeit eine Sonderkommission mit 25 Beamten eingerichtet, um den komplexen Fall zu bearbeiten. Die Angeklagten wurden im Juli 2023 festgenommen; bei einem der Männer wurde eine nicht erlaubte halbautomatische Waffe sichergestellt. Ein weiterer Verdächtiger hatte bei seiner Festnahme 18 Goldklumpen, die möglicherweise aus dem Manchinger Schatz stammen.

Sicherheitstechnik und Verbindungen zu anderen Einbrüchen

Die veraltete Technik des Kelten Römer Museums war ein entscheidender Faktor für den erfolgreichen Diebstahl. Keine der 15 Kameras konnte zeitgerecht Bildmaterial liefern, da sie defekt waren. Experten kritisierten insbesondere die Türen und die Alarmanlage. Es gab keine Verbindung zu dem bekannten Remmo-Clan, der oft für ähnliche Einbrüche verantwortlich ist. Dennoch wird vermutet, dass die Täter auch andere Museen in Deutschland und Österreich ins Visier genommen haben.

Die Staatsanwaltschaft fordert die Einziehung von fast acht Millionen Euro als Schadensersatz. Die Verhandlungen werden weiterhin mit Spannung verfolgt, und es werden bereits Gespräche über mögliche „Deals“ zur Rückgabe der Beute im Austausch für mildere Strafen diskutiert. Die Unsicherheit über die zurückgebliebenen Münzen bleibt groß, während die Zeit vergeht.

Für weitere Informationen zu diesem Fall und den Entwicklungen im Prozess, siehe PNP, Süddeutsche und Stern.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Manching, Deutschland
Beste Referenz
pnp.de
Weitere Infos
sueddeutsche.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert