
Das politische Geschehen in Baden-Württemberg steht vor einem bedeutenden Umbruch, da Winfried Kretschmann, der Ministerpräsident und seit 2011 im Amt, angekündigt hat, bei der Landtagswahl 2026 nicht mehr anzutreten. Sein Rückzug eröffnet der CDU die Möglichkeit, das Zepter in der handhabenden Landesregierung zu übernehmen. Manuel Hagel, der aktuelle CDU-Landeschef und als zukünftiger Spitzenkandidat gehandelt, hat bereits seine Ambitionen bekräftigt, Kretschmann nachfolgen zu wollen. Seine Kandidatur verkündete er am vergangenen Samstag während einer Parteiveranstaltung in Friedrichshafen und enthüllte damit seine Pläne für die kommende Wahl im März 2026.
Die CDU wird in aktuellen Umfragen mit etwa 30 Prozent geführt, was im Vergleich zu den 20 Prozent der Grünen, unter deren Banner Kretschmann antritt, einen klaren Vorsprung darstellt. Die Alternative für Deutschland (AfD) bewegt sich im Bereich von 15 bis 18 Prozent. Diese Umfragewerte geben der CDU Grund zur Hoffnung auf eine Rückkehr an die Macht, insbesondere da die CDU Baden-Württemberg nach einer längeren Periode der grünen Regierung einen „frischen Wind“ verspüren möchte, wie Hagel es formuliert.
Hagels Politische Karriere und Herausforderungen
Manuel Hagel, 36 Jahre alt, hat eine bemerkenswerte politische Laufbahn hinter sich. Bereits mit 28 Jahren wurde er zum Generalsekretär der CDU gewählt und übernahm mit 33 Jahren den Fraktionsvorsitz. Seine offizielle Nominierung als Spitzenkandidat wird am 17. Mai 2025 in Stuttgart erwartet. Sollte dies klappen, könnte Hagel als jüngster Ministerpräsident Deutschlands in die Geschichte eingehen. Er hat sich als ein Hardliner in Asylfragen positioniert und wird gleichzeitig als konservativer Politiker wahrgenommen, was ihm vor allem in ländlichen Regionen einen Vorteil bringen könnte.
Sein Hauptkonkurrent im bevorstehenden Wahlkampf wird voraussichtlich Cem Özdemir, der geschäftsführende Bundeslandwirtschaftsminister der Grünen, sein, der bereits seine Kandidatur angekündigt hat und im Mai auf einem Parteitag bestätigt werden soll. Özdemir wird als exzellenter Redner geschätzt und könnte insbesondere in städtischen Gebieten punkten, während Hagel versucht, Stadt und Land miteinander zu verbinden.
Weichenstellungen und Parteistimmung
Die CDU erhofft sich Rückenwind aus Berlin. Thomas Bareiß, CDU-Bundestagsabgeordneter, hat die Notwendigkeit betont, dass Hagel Unterstützung von der Bundesebene benötigt, um die Herausforderungen der AfD und die Komplexität von Koalitionsverhandlungen in Berlin zu meistern. In diesem Kontext ist auch die Performance der Merz-Regierung von Bedeutung für Hagels Wahlerfolg.
Hagels Vision ist klar: Er möchte die 15-jährige Ära der Grünen beenden und die CDU wieder zurück ins Regierungszentrum bringen. Dabei betont er die Notwendigkeit eines „konservativ inspirierten Umweltschutzes“ und kritisiert die Grünen für deren Regulierungspolitik.
Hagel, der als Familienvater von drei kleinen Kindern das Gemeinwohl und die Entwicklung der nächsten Generation im Blick hat, orientiert sich auch an ehemaligen Ministerpräsidenten wie Lothar Späth und Erwin Teufel. Ungeachtet der politischen Spannungen goldet der Druck auf die CDU, im bevorstehenden Wahlkampf klare Lösungen zu präsentieren und gleichzeitig das Erbe von Kretschmann, das Hagel als „in guten Händen“ betrachtet, zu bewahren.
Insgesamt wird die Landtagswahl am 8. März 2026 ein entscheidendes Ereignis für die politische Landschaft in Baden-Württemberg werden. Die Vorzeichen deuten auf einen spannenden Wettkampf hin, bei dem Hagel als Favorit gilt. Jedoch bleibt abzuwarten, wie sich die Dynamiken bis zur Wahl entwickeln werden.
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