
In Deutschland sorgt das Sturmtief „Bernd“ für erhebliche Beeinträchtigungen. Insbesondere im Norden und Westen des Landes wurden mehrere Menschen verletzt. In Niedersachsen sind mindestens drei Verletzte zu verzeichnen, darunter ein 60-Jähriger, der durch umstürzende Bäume eine lebensgefährliche Kopfverletzung erlitt. Auch in Hermeskeil, Rheinland-Pfalz, kam es zu Verletzungen, als provisorische Bushaltestellenhäuschen einen Abhang hinunter geweht wurden – drei Personen wurden dabei verletzt, zwei davon schwer.
Besonders betroffen vom Sturm ist der Zugverkehr. Die ICE-Strecke zwischen Hamburg und Berlin war zeitweise vollständig gesperrt. Ein Baum im Gleis zwischen Dergenthin, Ludwigslust und Wittenberge führte dazu, dass die Strecke erst gegen 23.30 Uhr wieder eingleisig freigegeben werden konnte. Auch der Nah- und Regionalverkehr in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen war über mehrere Stunden beeinträchtigt, wobei am Dienstagvormittag noch erhebliche Einschränkungen im Zugverkehr zu erwarten waren. Zahlreiche Verbindungen zwischen Hamburg und Berlin fielen aus.
Sturmflut und weitere Schäden
Des Weiteren wurde an der Nordseeküste eine Sturmflut festgestellt, die in Dagebüll Wasserstände von über zwei Metern über dem normalen Hochwasserstand aufwies. Infolgedessen wurde ein Fähranleger in Dagebüll überspült, was zu Ausfällen und Fahrplanänderungen bei der Wyker Dampfschiffs-Reederei führte. Erste Verbindungen zwischen Nordstrand und Pellworm fielen aus, während der Fährbetrieb zwischen Wangerooge und dem Festland wieder normal durchgeführt werden konnte. Eine Warnung vor Sturmflut im Hamburger Elbgebiet stellte die Hochwasserstände von bis zu 3,90 Metern über Normalnull in Aussicht, bevor nach einigen Stunden Entwarnung gegeben wurde.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prognostizierte weiterhin Sturmböen mit Geschwindigkeiten um 85 km/h, teils sogar orkanartige Böen in Nordfriesischen Inseln und im Brocken. Das Wetter bleibt feucht, und in der Mitteldeutschen Region sind Schauer angekündigt, während in Höhenlagen über 400 bis 700 Metern auch Schnee erwartet wird.
Zusätzlich wurden in Nordrhein-Westfalen wegen starker Winde mehrere Parks geschlossen und es wurde vor dem Aufenthalt im Freien gewarnt. In Köln hielten sich die Schäden in Grenzen; ein Weihnachtsbaum fiel auf Bahngleise und es wurden Bäume und Äste auf Gehwegen und Straßen registriert. In Hennef wurde die Autobahn 560 für mehrere Stunden beidseitig gesperrt, nachdem Teile einer Schallschutzmauer auf die Straße geweht wurden, glücklicherweise jedoch ohne Verletzte. Wetterbedingte Bahn-Sperrungen und Behinderungen waren zudem in den Regionen Leverkusen, Hagen und zwischen Köln-Ehrenfeld und Düren zu verzeichnen.