Berlin

Humpe & Humpe: Die Schwestern, die den deutschen Pop prägten!

Annette (Jahrgang 1950) und Inga Humpe (Jahrgang 1956) prägen seit den 1980er Jahren die deutsche Musikszene. Bekannt geworden sind sie für eine Reihe ikonischer Songs wie „Blaue Augen“, „Monotonie in der Südsee“ und „36 Grad“. Die Schwestern sind nicht nur als Sängerinnen, sondern auch als Songwriterinnen und Produzentinnen aktiv. Ihr gemeinsames Projekt, Humpe & Humpe, hat nun anlässlich des 40. Jubiläums ihres Debütalbums eine neue Edition veröffentlicht, die am 28. März 2025 erschienen ist. Diese „40th Anniversary Edition“ enthält das originale Tracklisting des Albums, nun als 2025 Remaster, sowie sieben Bonustracks, von denen fünf unveröffentlicht sind, berichtet rbb24.

In einer Zeit, in der es für Frauen in der Musik nur wenige Vorbilder gab, entwickelten Annette und Inga eine Leidenschaft, die als feministische Vorbilder für junge Musikerinnen gilt. Inga Humpe heißt es in einem Interview, dass die Schwestern in ihrer Jugend oft als „kleine Monster“ empfunden wurden, die ihre Eltern übertrafen. Beide wurden in einfachen Verhältnissen großgezogen, wobei die Eltern ihnen eine gute Ausbildung ermöglichten. Diese Erfahrungen spiegelten sich in ihrer kreativen Entwicklung wider, während Annette sich als die einzige Songwriterin bei der Band Ideal etablierte und entschlossen war, ihre Vision ohne Diskussionen zu verfolgen.

Pionierinnen des Feminismus

Annette Humpe bezeichnet sich selbst als unbeabsichtigte Pionierin des Feminismus. In einem Interview mit dem „Spiegel“ stellte sie fest, dass sie nicht bewusst als Feministin handelte, sondern einfach tat, was sie wollte. Sie und ihre Schwester bewundern heute junge Künstlerinnen wie Chappell Roan und Nina Chuba und erkennen Parallelen zu ihrer eigenen Haltung in den 80er-Jahren. Inga Humpe merkt an, dass Musikerinnen wie Roan Risiken eingehen und nicht gefallen wollen, was ihre eigene Herangehensweise damals widerspiegelt, wie in Puls24 zu lesen ist.

Die Schwestern traten in zahlreichen Projekten auf, unter anderem bei den New-Wave-Bands Neonbabies und Ideal in den 80er-Jahren sowie in den Duos 2Raumwohnung und Ich + Ich in den Nullerjahren. Während ihrer Zeit bei Humpe & Humpe sangen sie meist auf Englisch, um sich von der Neuen Deutschen Welle abzugrenzen, die sie als flach und wenig innovativ empfanden. Ihre Produktionsphase sieht Annette als das wichtigste Projekt ihrer Karriere an, während Inga sich am wohlsten mit ihrem aktuellen Projekt 2raumwohnung fühlt.

Das Lebensumfeld Berlin

Beide Schwestern haben die lebendige Kulturszene in Berlin als ihren Lebensmittelpunkt gewählt und schätzen die Vielfalt der Stadt. Diese Umgebungswahl hat die musikalische Entwicklung enorm beeinflusst. Annette Humpe gibt an, dass sie sich nicht als „Rampensau“ sieht; sie bevorzugt es, hinter einem Klavier zu stehen, während Inga mit Lampenfieber kämpft, aber es liebt, auf die Bühne zu gehen. Diese unterschiedlichen Ansätze zeigen die dynamische Beziehung der Schwestern im kreativen Prozess.

Die Diskussion um Frauen in der Musik hat durch die feministischen Bewegungen seit den 1970er Jahren an Bedeutung gewonnen. Historisch gesehen hatten Frauen jedoch mit vielen Herausforderungen zu kämpfen, darunter soziale Vorurteile und mangelnde Anerkennung in der Musikkultur. Es wurde lange Zeit die Rolle der Frauen in der Musik als „naturgegeben“ angesehen. Trotzdem brachten Annette und Inga Humpe durch ihre Arbeit und ihren Einfluss frischen Wind in die Branche und ebneten den Weg für zukünftige Generationen von Musikerinnen, wie die Forschung, die sich mit den Beiträgen von Frauen in der Musik befasst, zeigt.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Berlin, Deutschland
Beste Referenz
rbb24.de
Weitere Infos
puls24.at

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert