Ein bunt dekoriertes Schaufenster in der oberen Holstenstraße in Kiel zieht derzeit die Blicke von Passanten an. Dort präsentiert Ikea eine Auswahl an Stofftieren, Lampen und Kleinmöbeln und macht damit neugierig auf mehr. Gespräche über die mögliche vollständige Nutzung der freien Räumlichkeit in der Innenstadt laufen bereits, wobei auch andere Interessenten für die Fläche vorhanden sind. Dies berichtet kn-online.
Die Räumlichkeiten, die zuvor ein Vintage-Modegeschäft beherbergten, sind Teil des Projekts „Zukunftsraum Kiel“, welches innovative Start-ups und junge Unternehmen einbinden soll. Unterstützt wird das Projekt durch Fördergelder und Sponsoren. Das Schaufenster von Ikea hat eine Verkaufsfläche von 225 Quadratmetern, während die kleinsten Ikea-Planungsstudios mit 50 Quadratmetern beginnen und die größten bis zu 800 Quadratmeter umfassen können.
Neue Innenstadt-Strategie von Ikea
Im Rahmen seiner aktuellen Expansionsstrategie plant Ikea, von großen Einrichtungshäusern auf der grünen Wiese abzurücken. Stattdessen sollen neue Formate in den Innenstädten etabliert werden. Walter Kadnar, seit Oktober neu im Amt als Deutschland-Geschäftsführer von Ikea, sieht in dieser Entwicklung eine Möglichkeit, in Metropolen wie Berlin und München kleinere Innenstadt-Standorte zu eröffnen. In Berlin sind bereits zwei neue Planungsstudios in Köpenick und Steglitz für Frühjahr 2024 geplant, die Kunden eine Auswahl aus den Bereichen Küche, Schlafzimmer und Wohnzimmer bieten werden. Diese Informationen stellt welt.de zur Verfügung.
Die neuen Formate sollen insbesondere jungen und urbanen Kunden gerecht werden, die sich vor Ort beraten lassen können und die Möglichkeit haben, Möbel entweder nach Hause liefern zu lassen oder in einem größeren Einrichtungshaus abzuholen. Nele Bzdega, die für die Expansion von Ikea Deutschland zuständig ist, hebt die Bedeutung solcher innerstädtischen Konzepte hervor.
Herausforderungen und Chancen
Deutschland stellt den wichtigsten Einzelmarkt für Ikea dar, gefolgt von den USA, Frankreich und Großbritannien. Im Geschäftsjahr 2021/2022 erzielte das Unternehmen in Deutschland einen Umsatz von 5,7 Milliarden Euro, was einem Anstieg von über 7 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz der Erfolge in den letzten Jahren gibt es jedoch Herausforderungen. Eine Umfrage des Ifo-Instituts zeigt, dass insbesondere einkommensschwache Menschen seltener einkaufen. Laut welt.de berichten 80 % der befragten Möbelhändler von einem Rückgang der Kundenfrequenz.
Darüber hinaus verzeichnet der Möbelhandel einen zunehmenden Wettbewerb, bei dem Ikea sich durch ein strukturiertes Design und Nachhaltigkeitsinitiativen abhebt. Zukünftig will das Unternehmen zudem stärker auf Digitalisierung setzen und umweltfreundliche Innovationen verfolgen, um das Kundeninteresse weiterhin zu stärken.
Ikea bleibt allerdings bezüglich der konkreten Pläne für ein Planungsstudio in Kiel zurückhaltend und betont, dass derzeit keine fertigen Pläne bestehen. Dennoch ist das Interesse, insbesondere im Rahmen des Projekts „Zukunftsraum Kiel“, ungebrochen. Die Räumlichkeiten könnten möglicherweise durch wechselnde Mieter genutzt werden, die jeweils unterschiedliche Angebote bereitstellen.
