
Jana Stahl, eine 30-jährige Rudererin aus Dörfles-Esbach, plant eine außergewöhnliche Herausforderung: Sie möchte den Atlantik im Rahmen der „World’s Toughest Row“ überqueren. Diese Expedition, die am 12. Dezember 2025 von La Gomera nach Antigua und Barbuda starten wird, umfasst eine Strecke von etwa 3000 Seemeilen (4800 km). Stahl lebt mittlerweile in Berlin und hat in den letzten drei Jahren intensiv auf dieses Abenteuer hingearbeitet. Das Team besteht aus vier Mitgliedern – Jana Golz, Clara Düntsch, Christiane Kienl und Stahl selbst. Gemeinsam haben sie sich das Ziel gesetzt, die Strapazen auf dem Wasser zu meistern und sollen während dieser Zeit auch Forschungsdaten in Kooperation mit der Universität Oldenburg sammeln. Ihre Erlebnisse werden sie über Instagram sowie eine eigene Webseite dokumentieren, wie inFranken berichtet.
Die Herausforderung des Ruderns über den Atlantik ist enorm. Schlafentzug, Verletzungen und unbekannte Wetterbedingungen zählen zu den größten Gefahren, denen sich die Ruderinnen stellen müssen. Für Jana Stahl ist der Gedanke an einen blauen Marlin, der das Boot beschädigen könnte, die größte Sorge. Das Boot, das für diese Überquerung genutzt wird, hat übrigens bereits den Atlantik und den Pazifik überquert und gilt somit als geeignet für die bevorstehenden Herausforderungen. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf satte 170.000 Euro, wovon etwa 80.000 Euro für das Boot und 25.000 Euro für die Startgebühr vorgesehen sind. Eine Finanzierung durch Sponsoren bleibt daher unerlässlich.
Intensive Vorbereitung und Trainingsaufwand
Die Vorbereitung auf die „Talisker Whisky Atlantic Challenge“ ist umfangreich. Das Team absolviert tägliche Trainingseinheiten, die Ruder- und Ausdauertraining, Kraftsport sowie High-Intensity Intervall Training (HIIT) umfassen. Wichtig ist auch die mentale Stärkung, die durch Team-Building-Maßnahmen unterstützt wird. Darüber hinaus wird großes Augenmerk auf Ernährung gelegt, ebenso wie auf das Erlernen von Wetter- und Wasserkunde sowie technischem Wissen über das Boot. Obligatorische Kurse wie RYA First Aid Sea oder RYA Sea Survival sind ebenfalls Teil der Vorbereitungen, um auf die verschiedenen Herausforderungen während der Überfahrt bestens vorbereitet zu sein, wie die Plattform The Ocean Spirit berichtet.
Die Überquerung des Atlantiks ist eine der wohl extremsten Herausforderungen im Rudersport. Bis heute haben mehr Menschen den Mount Everest bestiegen als den Atlantik in einem Ruderboot überquert. Die physischen und psychischen Anforderungen sind enorm – Schlafmangel, extrem hohe Temperaturen und extreme Wetterphänomene wie Hurricane-ähnliche Stürme sind nur einige der Herausforderungen, die erwartet werden. Physische Beschwerden wie Blasen und Geschwüre sind ebenfalls nicht ausgeschlossen.
Engagement für den Meeresschutz
Ein wichtiger Aspekt dieser Expedition ist das Engagement für den Meeresschutz. Jana Stahl und ihr Team unterstützen Organisationen wie das Sharkprojekt International und die Krebshilfe Österreich/Brustkrebs Deutschland e.V. Ihr Ziel ist nicht nur die sportliche Herausforderung, sondern auch ein Bewusstsein für den Schutz der Meere zu schaffen. Dabei ist das Thema Nachhaltigkeit im Rudersport zunehmend von Bedeutung. Der Deutsche Ruderverband fördert umweltfreundliche Praktiken unter den Rudervereinen, die dazu beitragen, die Gewässer und die Natur für zukünftige Generationen zu bewahren. Nachhaltige Initiativen im Rudersport haben das Potenzial, als gesellschaftlicher Multiplikator für umweltbewusstes Handeln zu fungieren, was vor allem in Hinblick auf den Klimawandel und dessen Auswirkungen auf den Sport von Bedeutung ist, so Rudern100.
Das Team von Jana Stahl hat also nicht nur vor, eine sportliche Herausforderung zu meistern, sondern möchte auch aktiv zum Schutz unserer Meere beitragen. In einer Zeit, in der der Klimawandel und Umweltfragen immer wichtiger werden, könnte ihr Engagement für die Umwelt sowie die sportliche Leistung einen wertvollen Beitrag leisten.