
Maxine Thiede, eine junge Frau aus Prenzlau, steht vor der Herausforderung, trotz ihrer Epilepsie einen Job zu finden. In ihrem Artikel beschreibt sie die Schwierigkeiten, mit denen Menschen mit Behinderungen am Arbeitsmarkt konfrontiert sind. Ihre Offenheit hat zahlreiche Reaktionen ausgelöst, darunter ein bemerkenswerter Vorschlag von Frank Feurich, einem 64-jährigen Restaurant- und Catering-Unternehmer aus Malchow bei Berlin. Feurich bot Maxine eine Stelle an und versprach, ihre Bedürfnisse hinsichtlich ihrer Erkrankung zu berücksichtigen. Dies ist ein positives Beispiel für Inklusion am Arbeitsplatz, wie nordkurier.de berichtet.
Frank Feurich bringt langjährige Erfahrung in der Beschäftigung von Menschen mit Beeinträchtigungen mit. Derzeit beschäftigt er vier Mitarbeiter mit Schwerbehinderungen, darunter einen Koch, der sich per Knopfdruck verständigt, sowie eine Mitarbeiterin mit schwerem Rückenleiden, die flexible Arbeitszeiten erhält. Feurich plant, Maxine eine Wohnung über seinem Geschäft anzubieten, falls sie nicht mobil sein kann. Diese Rücksichtnahme ist besonders wichtig, da die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben nicht nur ihre finanzielle Situation verbessert, sondern auch ihr Selbstbewusstsein, soziale Kontakte und die allgemeine Lebensqualität steigert.
Jobangebote und Perspektiven
Im Moment ist eine Stelle im Cateringbereich vakant, bei der Maxine Büfetts vorbereiten würde. Feurich ist optimistisch hinsichtlich seiner Auftragslage nach den bevorstehenden Wahlen und ermutigt auch Bewerbungen von Personen ohne Behinderungen. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, qualifiziertes Personal zu gewinnen, insbesondere angesichts einer alternden Belegschaft. Laut bpb.de ist die Erwerbsarbeit für Menschen mit Behinderungen entscheidend, da sie nicht nur finanzielle Mittel sichert, sondern auch soziale Stabilität und individuelle Entwicklung fördert.
In Deutschland gibt es etwa 3,1 Millionen Menschen mit Schwerbehinderungen im erwerbsfähigen Alter. Diese Gruppe hat eine Erwerbsquote von 49 %. Dennoch sind die Chancen, einen Job zu finden, häufig eingeschränkt. Die Arbeitslosenquote liegt bei 11,5 % für Menschen mit Schwerbehinderungen, im Vergleich zu 7 % für die Gesamtbevölkerung. Gründe dafür sind unter anderem psychische Belastungen, Stigmatisierung und Mobilitätseinschränkungen. Arbeitgeber stoßen oft auf Vorurteile gegenüber den Leistungsfähigkeiten von Menschen mit Beeinträchtigungen. Dennoch ist eine höhere Erwerbsbeteiligung nicht nur für die Betroffenen vorteilhaft, sondern hat auch positive Auswirkungen auf den Staatshaushalt.
Mit der UN-Behindertenrechtskonvention von 2009 sind Staaten verpflichtet, die gleichberechtigte Teilnahme von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsmarkt zu fördern. Dies umfasst Maßnahmen, die an die heutigen Arbeitsmarktentwicklungen und die Digitalisierung angepasst werden müssen, um Inklusion zu gewährleisten und Exklusionsgefahren zu minimieren.