
In der kalten Winternacht am 22. Januar 2025 sitzt ein schwer kranker Mann an der S-Bahn-Haltestelle Galluswarte in Frankfurt am Main. Er ist, wie viele andere, obdachlos und unter mehreren Decken eingekuschelt, um sich vor der Kälte zu schützen. In dieser schwierigen Situation erscheinen zwei Mitarbeiter des Frankfurter Kältebusses, die von 21.30 bis 5 Uhr morgens unterwegs sind, um obdachlosen Menschen in der Stadt zu helfen. Bei ihrer routinemäßigen Runde, die an vielen Orten verläuft, an denen Obdachlose übernachten, stellen sie fest, dass der Mann keinen Tee möchte.
„Wir bieten in kritischen Nächte eine Vielzahl von Hilfen an“, erklärt Daniel Schneider, der Leiter des Kältebusses. Neben Tee bringt das Team auch winterfeste Isomatten, Schlafsäcke, Decken und Kleidung mit. Sie sind bestrebt, eine vertrauensvolle Beziehung zu den Obdachlosen aufzubauen, um ihnen zusätzliche Unterstützung anbieten zu können. An diesem Abend treffen die Mitarbeiter des Kältebusses nicht nur den kranken Mann, sondern auch einen rauchenden Mann, der keine Hilfe benötigt, und einen schlafenden Mann unter einer Brücke.
Winterliche Herausforderungen
Die winterliche Kälte birgt für obdachlose Menschen in Frankfurt erhebliche Gefahren, ähnlich wie die Situation in anderen Städten, beispielsweise in Berlin. Dort bietet die Berliner Stadtmission ihren Kältebus von 20 bis 2 Uhr und informiert über verschiedene Hilfsangebote, die vor allem während der winterlichen Kälte aktiv sind. So wird auch in Frankfurt aktiv auf die Notlage der Obdachlosen aufmerksam gemacht, und die Bevölkerung wird aufgerufen, Hinweise über die Standorte von Hilfsbedürftigen zu geben.
Ein wichtiges Element der Arbeit des Kältebusses in Frankfurt ist es, auch Transport zu Notunterkünften anzubieten. Ein 44-jähriger Mann griff an diesem Abend das Angebot auf und wurde zur U-Bahn-Haltestelle Eschenheimer Tor gebracht. Seine Obdachlosigkeit resultiert aus persönlichem Verlust – Arbeitsplatzverlust und dem damit verbundenen Verlust von Dokumenten – sowie Alkoholproblemen.
In anderen hessischen Städten sind ebenfalls Kältebusse im Einsatz, um die Obdachlosenunterstützung zu erweitern. An diesem Abend wird außerdem ein Streit unter Obdachlosen in einer U-Bahn-Station gemeldet, doch als der Kältebus eintrifft, findet er die Situation friedlich vor. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass einige obdachlose Menschen, wie eine Frau, ebenfalls keine Unterstützung benötigen oder wünschen.
Gesellschaftliche Verantwortung
Die Herausforderung, Hilfsangebote zu schaffen, die den Bedürfnissen obdachloser Menschen gerecht werden, erfordert von der Gesellschaft Aufmerksamkeit und Menschlichkeit. In Berlin gibt es zahlreiche Anlaufstellen und Organisationen, die Hilfe anbieten, darunter Hotlines und Kältehilfe-Telefone. Notunterkünfte sind oft stark ausgelastet, mit Auslastungsraten von 92 bis 96 Prozent während der Kälteperioden. Es wird empfohlen, stets zunächst zu klären, ob obdachlose Personen tatsächlich Hilfe möchten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Kältebus in Frankfurt nicht nur eine wichtige Rolle in der Bereitstellung von unmittelbarer Hilfe spielt, sondern auch als Brücke dient, um obdachlosen Menschen eine langfristige Unterstützung zu bieten. Die Rückmeldungen der Mitarbeiter zeigen, dass der Aufbau von Vertrauen entscheidend ist, um auch zukünftige Hilfen zu ermöglichen. Informationen und weitere Details über den Kältebus und die verschiedenen Hilfsangebote sind auf den Webseiten der Stadt Frankfurt und anderen Hilfsorganisationen erhältlich, die sich der Notlage der Obdachlosen annehmen, wie beispielsweise auf frankfurt.de und rbb24.de.