
Am 8. Februar 2025 mobilisierten in Deutschland Hunderttausende Menschen gegen Rechts. Diese Demonstrationen fanden in verschiedenen Städten statt, wobei die Polizei von 250.000 Teilnehmern auf der Theresienwiese in München berichtete. Auch in Nürnberg wurde eine beeindruckende Zahl von etwa 25.000 Personen bei einer Kundgebung der Allianz gegen Rechtsextremismus verzeichnet. In Bremen sprachen Veranstalter von rund 35.000 Teilnehmenden, während die Polizei dort „Zehntausende“ bestätigte.
Die Protestwelle zeigte sich deutlich in zahlreichen Städten. In Hannover zählten die Beamten bis zu 24.000 Teilnehmer, die sich hauptsächlich aus der „bürgerlichen Mitte“ rekrutierten. In Minden fanden sich 4.000 Menschen zusammen, um für Demokratie und Vielfalt einzutreten. Auch in der Ruhrgebietsstadt Dortmund waren mit bis zu 2.900 Teilnehmern viele aktiv, die unter dem Motto „Solidarität statt Hetze“ auf die Straße gingen.
Vielfältige Proteste im ganzen Land
Der Protest gegen eine Wahlkampfveranstaltung der AfD mobilisierte etwa 500 Personen in Paderborn. In Bielefeld, wo am Freitagabend mehr als 10.000 Menschen demonstrierten, war die Stimmung ebenso entschlossen. Eine ähnliche Menge von 13.000 Teilnehmern bewegte sich in Gießen nach einer gegen Rechts gerichteten Kundgebung. In Darmstadt überraschten 8.000 Menschen die Veranstalter, die ursprünglich mit 1.000 gerechnet hatten.
In Mainz gingen rund 4.000 Menschen auf die Straße, während in Kassel zwischen 800 und 1.000 Teilnehmer dem Aufruf der „Omas gegen Rechts“ folgten. Auch in den norddeutschen Städten Hamburg und Rostock war eine starke Präsenz zu verzeichnen, mit jeweils etwa 3.000 Demonstranten, die gegen Rechtsextremismus protestierten. In Berlin hatten am vorhergehenden Wochenende bereits rund 160.000 Menschen gegen eine verschärfte Migrationspolitik demonstriert, was den Rahmen der bisherigen Protestaktivitäten sprengte.
Proteste mit steigender Dynamik
Diese Demonstrationen sind nicht isoliert zu betrachten. Laut RND haben seit dem großen Protest gegen den AfD-Parteitag in Riesa fast 850.000 Menschen gegen Rechts demonstriert. Die Zahlen belegen, dass sich die Bewegung in Deutschland fest etabliert hat. Veranstalter schätzen die tatsächliche Zahl der Protestierenden sogar noch höher ein.
Die aktuell hohe Mobilisierung gegen Rechtsextremismus steht im Kontext eines ähnlichen Phänomens im Vorjahr, als von Januar bis April über vier Millionen Menschen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus auf die Straße gingen. Auslöser war ein Bericht über ein geheimes Treffen von rechtsextremen Mäzenen mit Politkern der AfD und CDU. Diese Rückblicke zeigen die anhaltende Relevanz der Thematik in der deutschen Gesellschaft.
Ein weiterer Höhepunkt der Protestwelle wird bereits für den kommenden Sonntag erwartet. Neben aktuellen Demos sind über 100 weitere Veranstaltungen deutschlandweit geplant, wie das Bericht von Süddeutscher Zeitung zeigt.
Insgesamt verdeutlichen die Proteste von heute die tiefe gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Rechtsextremismus und die Entschlossenheit vieler Bürger, sich für eine vielfältige und demokratische Gesellschaft einzusetzen.