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Kampf gegen Long Covid: Betroffene fordern mehr Sichtbarkeit und Hilfe!

Der 15. März 2025 markiert einen entscheidenden Aktionstag für Betroffene von Long Covid. Unter dem Motto „Wir sind nicht tot“ setzen sich zahlreiche Akteure für mehr Sichtbarkeit und Aufklärung über die Folgen von Covid-19 ein. Sophie Dimitriou, die bis vor zwei Jahren ein aktives Leben führte und täglich Tischtennis spielte, ist eine von vielen, die unter den Langzeitfolgen der Virusinfektion leiden. Nach ihrer Covid-19 Erkrankung entwickelte sie Long Covid, was zu extremen Erschöpfungszuständen, Schwäche und Gedächtnisproblemen führte und letztlich den Verlust ihres Jobs als Grafikdesignerin zur Folge hatte.

Der Kampf gegen Long Covid ist nicht nur ein individuelles Schicksal, sondern betrifft bundesweit schätzungsweise mindestens Hunderttausend Menschen, die anhaltend unter Symptomen wie Fatigue, Lungen- und Atembeschwerden sowie Kopfschmerzen leiden. Auf vielen der angekündigten Aktionen, die unter anderem in Berlin, Bremen, Mainz, Düsseldorf und Schwerin stattfinden, ist es das Ziel der Betroffenen, auf ihre schwierige Situation aufmerksam zu machen und Gesellschaft sowie Politik zu bewegen.

Langzeitfolgen und Forschungsbedarf

Long Covid wird diagnostiziert, wenn Symptome vier Wochen nach einer akuten Corona-Infektion fortbestehen. Eine der gravierendsten Langzeitfolgen ist das Chronische Erschöpfungssyndrom (ME/CFS), das in vielen Fällen zu erheblicher körperlicher Behinderung führen kann. Dimitriou selbst berichtet, dass schon einfache Aktivitäten sie an ihre Grenzen bringen und sie oft wochenlang auf das Verlassen ihrer Wohnung verzichtet.

Die RECOVER-Initiative hat kürzlich eine Studie veröffentlicht, die die Inzidenz und Prävalenz von ME/CFS bei Long-COVID-Patienten untersucht. Laut der Studie, die unter der Leitung von Dr. Suzanne Vernon steht, konnten 56 % der COVID-19-Patienten nach sechs Monaten eine vollständige Genesung verzeichnen. Hingegen zeigten 40 % ME/CFS-ähnliche Symptome und 4,5 % erfüllten die Kriterien für ME/CFS. In den USA wurde ein 15-facher Anstieg von ME/CFS-Fällen während der Pandemie festgestellt, was möglicherweise eine Unterzählung darstellt.

Die Bedeutung einer umfassenden Forschung wird auch in einer Studie der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max-Delbrück-Centers deutlich. Diese Untersuchung, die über einen Zeitraum von 20 Monaten durchgeführt wurde, zeigt, dass Betroffene mit ME/CFS nach einer SARS-CoV-2-Infektion oft gravierend erkrankt bleiben, wobei Beschwerden in der Regel bis zu 20 Monate unverändert anhalten. Für viele, die nicht die Kriterien für ME/CFS erfüllen, verbessert sich der Gesundheitszustand hingegen häufig langsam über die Zeit.

Appell an die Gesellschaft

Die Initiativen und Veranstaltungen anlässlich des internationalen Long Covid Awareness Day unterstreichen die Dringlichkeit des Themas. Dimitriou, die den Berlin Buyers Club ins Leben rief, möchte mit der Kundgebung im Mauerpark in Berlin ein Zeichen setzen: „Wir existieren weiterhin und sollten nicht vergessen werden.“ Diese Worte sind mehr als nur ein Appell. Sie sind ein Schwur, dass die Stimmen derjenigen, die an Long Covid leiden, ernst genommen werden müssen und dass es einen klaren Handlungsbedarf in der medizinischen und politischen Gemeinschaft gibt.

Die RECOVER-Initiative hat 1,8 Milliarden USD an Fördermitteln erhalten, um Forschungsstudien zu unterstützen, und hat sinnvollerweise bereits in große Beobachtungsstudien investiert. Dennoch gibt es noch eine Vielzahl an Testverfahren, die das Potenzial haben, klärende Ergebnisse hinsichtlich der Ursachen von Long Covid und ME/CFS zu liefern. Angesichts der schweren Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen ist es unerlässlich, dass die medizinische Gemeinschaft aktiv an Lösungen arbeitet.

Statistische Auswertung

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Berlin, Deutschland
Beste Referenz
faz.net
Weitere Infos
healthrising.org

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