
Ein Unternehmen aus Magdeburg hat ein innovatives, KI-gestütztes Tool entwickelt, das die Suche nach dem richtigen Studiengang revolutionieren soll. Ähnlich wie die Dating-App Tinder funktioniert die Anwendung, indem studieninteressierte Nutzer etwa 100 Mal wischen, um passende Studiengänge zu finden. Das Ziel ist es, den Entscheidungsprozess für angehende Studierende zu erleichtern, doch es gibt auch kritische Stimmen zur Zuverlässigkeit und den Datenschutzbestimmungen solcher Anwendungen. MDR berichtet, dass die meisten Empfehlungen des Tools für Universitäten in Berlin ausgegeben werden, während unklar bleibt, warum dies der Fall ist.
Ein weiteres KI-gestütztes Werkzeug zur Studienwahl ist ausführlicher, scheint jedoch mehr Zeit in Anspruch zu nehmen. Dieses Werkzeug, das vom Bildungsministerium in Baden-Württemberg entwickelt wurde, empfiehlt vorzugsweise Universitäten in diesem Bundesland. Dies könnte bei Hochschulen in anderen Bundesländern auf Unmut stoßen.
Kritische Stimmen und Datenschutzbedenken
Die Verwendung von KI in der Bildungsberatung wirft berechtigte Bedenken auf. So äußert Lipke, dass Unternehmen solche Tools möglicherweise auch dazu verwenden könnten, Daten über junge Menschen zu sammeln. Auch die Frage nach zuverlässigen Informationsquellen ist ein zentrales Thema. Lipke plädiert dafür, dass alle deutschen Hochschulen gemeinsam ein umfassendes Tool zur Studienberatung entwickeln, um eine vertrauenswürdige und einheitliche Datenbasis zu schaffen.
Die Tagung „Digital Campus 2025“, die zum dritten Mal stattfand, ist ein Forum für die Diskussion über solche digitalen Entwicklungen in der Hochschulbildung. Ins Leben gerufen wurde das Ereignis von der Firma UniNow, die eine App betreibt, die von mehr als einer Million deutscher Studierender genutzt wird. Diese App bietet Funktionen wie Stundenplanverwaltung, Notenübersicht und digitale Studierendenausweise.
Die Rolle von KI-Tutoren
Zusätzlich zu den Studienwahl-Tools berichtet Philipp Höllermann von der Deutschen Weiterbildungsgesellschaft (DWG) über den Einsatz von KI-Tutoren, die menschliche Lehrkräfte unterstützen. Der KI-Tutor ist bereits in mehr als 100 Studiengängen integriert und betreut zurzeit 25.000 Studierende, mit dem ambitionierten Ziel, bis zum nächsten Jahr 120.000 Studierende zu erreichen. Höllermann hebt hervor, dass der KI-Tutor ausschließlich auf von der DWG bereitgestellte Daten zugreift, um valide und hilfreiche Informationen anzubieten.
Ein zentraler Punkt für Höllermann ist die Motivation der Studierenden, die unabhängig von der Art des Tutorings selbst kommen muss. KI kann ein hilfreiches Werkzeug sein, um Lernen zu fördern, Studienabbrüche zu vermeiden und das Bildungssystem insgesamt zu unterstützen. KI-Campus bietet weitere Informationen über die Zukunft der KI in der Bildung und mögliche Handlungsfelder.