
In der Neujahrsnacht kam es in Berlin zu schweren Vorfällen durch den Einsatz illegaler Feuerwerkskörper, insbesondere sogenannter Kugelbomben. Diese detonierten in verschiedenen Stadtteilen und hinterließen erhebliche Schäden sowie Verletzte. Laut Angaben der Feuerwehr wurden in der Belziger Straße im Stadtteil Schöneberg zahlreiche Häuserfassaden schwer beschädigt. Insgesamt sind 36 Wohnungen wegen der Explosionen vorerst unbewohnbar. Zwei Menschen mussten in Krankenhäuser eingeliefert werden.
Ein Sprecher der Berliner Feuerwehr beschrieb die Szene als ein „Schlachtfeld“ und verwies auf die hohe Explosionskraft der mutmaßlichen Kugelbombe, die in Deutschland für den allgemeinen Gebrauch nicht zugelassen ist. Auch in Tegel explodierte ein solcher Böller, was zu weiteren Verletzungen führte. Hierbei wurden acht Personen verletzt, darunter zwei, die in akuter Lebensgefahr schwebten; unter ihnen befand sich ein Kleinkind. Trotz der gewaltsamen Vorfälle zogen Innensenatorin Iris Spranger und die Polizei ein überwiegend positives Fazit der Silvesterfeierlichkeiten und verwiesen auf die umfassenden Vorbereitungen von Feuerwehr und Polizei.
Polizeistatistik und Straftaten
Wie berlin-live.de berichtete, hat die Berliner Polizei im Jahr 2023 eine Vielzahl von Straftaten zu verzeichnen. Insgesamt stiegen die Straftaten in Berlin um 3,2 Prozent auf etwa 536.697 Fälle. Die Aufklärungsquote aller Delikte liegt bei 45,5 Prozent, was einem leichten Anstieg um 0,6 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Zwar gab es im Bereich der Tötungsdelikte 77 Fälle von Mord oder Totschlag, was einen Rückgang von fast 40 Fällen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, jedoch fiel die Aufklärungsquote für diese schweren Verbrechen auf 87 Prozent, den niedrigsten Wert seit 2015. In den Bereichen Diebstähle und Rohheitsdelikte kam es zu einem Anstieg, während Vermögens- und Fälschungsdelikte zurückgingen. Auch die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung stiegen im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr an.