
Am 17. März 2025 erlebte ein Paar aus Salzgitter einen denkbar schlechten Tag in Hamburg. Der Diebstahl ereignete sich gegen 15:30 Uhr an der Elbchaussee in Othmarschen, als das Paar ihren Porsche Macan GTS parkte. Bei ihrer Rückkehr um 17 Uhr mussten sie zu ihrem Entsetzen feststellen, dass ihr Fahrzeug geöffnet war, ohne dass es Einbruchsspuren gab. Diebesgut im Wert von rund 50.000 Euro war entwendet worden, darunter zwei Rolex-Uhren – eine GMT Master 2 und eine Datejust – sowie mehrere Louis-Vuitton-Taschen, Sonnenbrillen und Kleidungsstücke von Dior und Moncler. Besonders auffällig: Die gestohlenen Luxusartikel waren neu und hatten noch Etiketten und Kassenbelege.
Die Polizei Hamburg bestätigte den Vorfall und die laufenden Ermittlungen durch das Landeskriminalamt (LKA). Es besteht der Verdacht, dass das Schlüsselsignal des Porsches abgefangen wurde. Dieses Vorgehen lässt auf ein wohlorganisiertes Täterumfeld schließen. Der Fahrzeugbesitzer hat eine Belohnung von 10.000 Euro für Hinweise zu den Tätern und dem Diebesgut ausgelobt, während die sozialen Medien überwiegend Spott für die unglückliche Situation des Paares ausstrahlen.
Organisierte Kriminalität im Fokus
Die Umstände des Diebstahls werfen Licht auf ein größeres Problem: Die gezielte Kriminalität rund um den Porsche Macan. Laut einem Bericht von Auto Motor und Sport ist dieser SUV besonders begehrt bei Dieben. Besonders auffällig war ein Vorfall am 9. Januar 2025, bei dem eine Gruppe von Tätern festgenommen wurde – darunter zwei Schweden und ein Deutscher. Sie waren verdächtigt, Teil einer überregional agierenden Bande zu sein, die gezielt PS-starke Modelle wie den Porsche Macan stiehlt. Die gestohlenen Fahrzeuge sollten auf dem Markt in Osteuropa exportiert werden, wo sie hohe Preise erzielen.
Die Vorgehensweise der Diebe ist alarmierend: Sie stören gezielt die Funksignale moderner Schlüsselsysteme, sodass die Fahrzeuge innerhalb kürzester Zeit unverschlossen und startklar sind. Dies wird als systematisch und geplant beschrieben, was nicht nur die betroffenen Fahrzeugbesitzer, sondern auch die Polizei vor Herausforderungen stellt. Besonders brisant ist die Tatsache, dass die Produktion der letzten Benziner-Versionen des Macan im Herbst 2024 eingestellt wurde, was die Nachfrage auf dem grauen Markt nur anheizen dürfte.
Steigende Diebstahlzahlen in Deutschland
Die Vorfälle um den Porsche Macan sind Teil eines alarmierenden Trends: Der Kfz-Diebstahl in Deutschland ist 2023 um fast 20 Prozent gestiegen. Laut dem ADAC wurden 14.585 kaskoversicherte Fahrzeuge gestohlen, was zu einem wirtschaftlichen Schaden von über 310 Millionen Euro führte. Berlin ist die Stadt mit den meisten Autodiebstählen, gefolgt von Hamburg, das den zweiten Platz belegt. Dies erschwert nicht nur die Situation für Luxusautobesitzer, sondern zeigt auch die steigende Bedrohung durch organisierte Kriminalität in Deutschland.
Als präventive Maßnahmen empfehlen Experten, Porsche Macan-Besitzern sicherere Abstellorte zu wählen und verschiedene mechanische und digitale Sicherungen zu installieren. Insbesondere das Abschirmen von Schlüsseln ist von großer Bedeutung, um das Abfangen des Funksignals zu verhindern.
Dieser Vorfall verdeutlicht die Gefahren, die mit dem Besitz von Luxusfahrzeugen einhergehen, und gibt Anlass zur Sorge über die Wirksamkeit der bestehenden Sicherheitsmaßnahmen für Autofahrer in Deutschland.