
In den USA erleben Behörden derzeit einen alarmierenden Anstieg von Maserninfektionen, insbesondere bei Kindern. Laut dem US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. wurden bis zum 7. April 2025 bereits 642 Fälle in 22 Bundesstaaten registriert, von denen 499 allein in Texas verzeichnet wurden. Diese alarmierenden Zahlen spiegeln sich in den jüngsten Todesfällen wider: Ein ungeimpftes Schulkind starb in Texas an den Folgen der Virusinfektion, was den zweiten Todesfall in diesem Jahr darstellt. Ein weiteres Opfer, ein 8-jähriges Kind, verstarb ebenfalls an Masernkomplikationen, was die Besorgnis über die Risiken der Erkrankung verstärkt.
Besonders hervorzuheben ist, dass die Anzahl der Masernfälle in den USA mehr als doppelt so hoch ist wie im gesamten Jahr 2024. Das Texas Department of Health meldete zudem einen Anstieg der Krankenhauseinweisungen. Aktive Ausbrüche finden nicht nur in Texas, sondern auch in mehreren anderen Bundesstaaten, vor allem in nicht ausreichend geimpften Gemeinschaften, statt.
Gefahren der Maserninfektionen
Masern sind eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die durch das Masernvirus verursacht wird. Die Ansteckungswahrscheinlichkeit liegt bei über 90 Prozent, wenn jemand Kontakt zu einer infizierten Person hat. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfchen beim Sprechen, Husten oder Niesen. Zu den typischen Symptomen zählen Fieber, Husten, Schnupfen und ein charakteristischer Hautausschlag. Komplikationen können schwerwiegend sein und umfassen Mittelohrentzündungen, Lungenentzündungen und Enzephalitis, die im schlimmsten Fall zu schweren gesundheitlichen Einschränkungen oder zum Tod führen können.
Besonders gefährdet sind Säuglinge, die zu jung für eine Impfung sind, sowie Personen mit einem geschwächten Immunsystem. Um sich vor Masern zu schützen, sollten Kinder mindestens zweimal geimpft werden. In Deutschland sind Masernimpfungen seit 2020 für Personen, die nach 1970 geboren wurden und in Gemeinschaftseinrichtungen betreut werden, Pflicht. Dies führt zu einer Impfquote in der Altersgruppe der Vier- bis Siebenjährigen von über 90 Prozent. Trotz dieser Regelung gibt es weiterhin ungeimpfte Kinder und unerwartete Ausbrüche, wie etwa in Berlin Anfang 2024 und in Halle 2023.
Impfschutz und Herdenimmunität
In Deutschland wurde die Masern-Impfpflicht als Reaktion auf wiederholte Masernausbrüche eingeführt. Experten bewerten diese Maßnahme als Teilerfolg: Die Zahl der zweifach geimpften Kinder im Alter von 24 Monaten stieg von 70 Prozent (2019) auf 77 Prozent (2023). Bei Sechsjährigen liegt diese Zahl nun bei 92 Prozent. Trotz dieser Fortschritte bleiben lokale Impfquoten ein Problem, das die Herdenimmunität gefährdet. Diese sollte idealerweise über 95 Prozent liegen, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern.
Laut Berichten der WHO ist Europa im Jahr 2023 von über 120.000 Masernfällen betroffen, die höchste Anzahl seit 25 Jahren. Der größte Ausbruch war in Rumänien zu verzeichnen, wobei viele der erkrankten Personen nicht geimpft waren. Im Jahr 2023 erkrankten weltweit schätzungsweise 10,3 Millionen Menschen an Masern, was zu 107.500 Todesfällen führte.
Insgesamt ist der Schutz durch eine Impfung der sicherste Weg, um sich und andere vor der hoch ansteckenden Krankheit zu bewahren. Schwere unerwünschte Wirkungen sind zwar selten, doch die zugrunde liegenden Gefahren der Erkrankung und die Komplikationen sind für die öffentliche Gesundheit alarmierend.
Es bleibt abzuwarten, wie die Gesundheitsbehörden auf diese besorgniserregenden Entwicklungen reagieren werden, um die Impfkampagnen zu stärken und die Ausbreitung des Masernvirus einzudämmen.