
Michaela Kaniber, derzeitige bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, steht möglicherweise vor einer neuen Herausforderung als Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft. Dies wurde im aktuellen Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD festgelegt, jedoch ist die Personalie noch nicht offiziell bestätigt, wie remszeitung.de berichtet. Ursprünglich hatte der CSU-Chef Markus Söder den bayerischen Bauernpräsidenten Günther Felßner für das Ministeramt ins Auge gefasst.
Kaniber hat eine beeindruckende politische Karriere vorzuweisen. Sie wurde am 14. September 1977 in Bad Reichenhall geboren und ist die Tochter von gastarbeitenden Eltern aus Jugoslawien, die in Deutschland ein Gasthaus betrieben. Ihre Ausbildung begann sie mit der Mittleren Reife an der Mädchenrealschule St. Zeno, gefolgt von einer Ausbildung zur Steuerfachangestellten. Von 1996 bis 2004 arbeitete sie in einer Steuerkanzlei, bevor sie im Gastronomiebetrieb ihrer Familie tätig wurde.
Politische Laufbahn
Kanibers politische Laufbahn startete 2005 als Beisitzerin im CSU-Ortsverband Bayerisch Gmain. Seit 2008 gehört sie dem Gemeinderat in Bayerisch Gmain an und wurde 2011 zur Kreisvorsitzenden der CSU im Berchtesgadener Land gewählt. Seit 2013 ist sie Mitglied des Bayerischen Landtags, wo sie mehrfach direkt gewählt wurde. Am 21. März 2018 berief Ministerpräsident Markus Söder sie zur Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten; ihr Ressort wurde später um die Zuständigkeit für Tourismus erweitert, wie Wikipedia ergänzt.
In den letzten Jahren hat sich Kaniber als „Bauernflüsterin“ einen Namen gemacht. Sie agierte als Vermittlerin während der Bauernproteste Ende 2023 und Anfang 2024 und legt großen Wert auf die Themen Nachhaltigkeit und regionale Wertschöpfung. Ihr Engagement in der Agrarpolitik ist beachtlich, insbesondere im Hinblick auf ökologische Landwirtschaft. Bayern unter ihrer Leitung investiert jährlich rund 110 Millionen Euro in Projekte zur Unterstützung von Biobauern, was das Bundesland zur Region mit der größten Ökofläche und den meisten Ökobetrieben in Deutschland macht, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Familie und Persönliches
Privat ist Michaela Kaniber römisch-katholisch, verheiratet mit einem Polizeibeamten und Mutter von drei Töchtern. Nach einem schweren Autounfall im Jahr 2022 nahm sie eine politische Auszeit, kehrte jedoch Anfang 2023 zurück in die aktive Politik. Ihre Familie spielte eine zentrale Rolle in ihrem Leben und spiegelt sich in ihrem politischen Werdegang wider, der stark von ihren Wurzeln und Werten geprägt ist.
Angesichts ihrer Erfolge und ihres Engagements zeigt sich, dass Kaniber sowohl auf regionaler als auch auf nationaler Ebene einen bedeutenden Einfluss auf die Agrarpolitik ausübt. Ihre Zukunft als Ministerin könnte nicht nur Veränderungen im eigenen Land bewirken, sondern auch darüber hinaus. Das Interesse an ihren möglichen neuen Aufgaben in Berlin bleibt gespannt, während sie weiterhin in Bayern an der Spitze der politischen Bühne steht.