
Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in einer Wasserbüffel-Herde im Landkreis Märkisch-Oderland hat Besorgnis ausgelöst. Momentan sind keine weiteren bestätigten Erkrankungen in der Umgebung bekannt, jedoch laufen intensive Untersuchungen weiterer Tierbestände. Dies hat für die Region erhebliche Konsequenzen, da die Tiertransporte in Brandenburg vorübergehend bis zum 13. Januar 2025 untersagt wurden.
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat den spezifischen Virustyp identifiziert: das MKS-Virus vom Serotyp O. Hierbei ist zu beachten, dass verwandte Erreger in Regionen des Nahen Ostens und Asiens weit verbreitet sind. Die MKS gilt als hochansteckend und kann zu massivem wirtschaftlichem Schaden führen, besonders in der Landwirtschaft. Deutschland war seit über 30 Jahren als MKS-frei bekannt, was den plötzlichen Ausbruch umso alarmierender macht.
Maßnahmen zur Eindämmung
Die Reaktion auf den Ausbruch umfasst die strikte Überwachung der betroffenen Herde sowie die vorsorgliche Tötung von Schweinen und anderen Klauentieren in einem Umkreis von einem Kilometer um den Infektionsort. Bisher sind drei der 14 Wasserbüffel verendet, elf weitere wurden getötet. Um die Ausbreitung des Virus weiter zu verhindern, wurde die betroffene Weide in Hönow am Samstagabend desinfiziert und ein Zaun errichtet, um Wildtiere fernzuhalten.
Zusätzlich wurden Schutzzonen eingerichtet und zahlreiche Proben aus dem Tierbestand genommen, um die Situation umfassend zu analysieren. Tierparks und Zoos in Berlin haben ebenfalls auf die Situation reagiert und ihre Pforten geschlossen. Die Agrarmesse Grüne Woche hat sich entschieden, auf eine Präsentation von Rindern, Schafen, Ziegen und Alpakas zu verzichten, um zusätzliche Risiken zu vermeiden.
Ursprung und Übertragung des Virus
Ein zentrales Fragezeichen bleibt die Herkunft des Virus. Mögliche Einschleppungswege könnten über Urlauber oder Wildtiere führen. Der betroffene Landwirt besitzt einen Biobetrieb und hat kein Futter von außerhalb bezogen, was die Situation und ihre Ursachen noch komplizierter macht. MKS ist für Menschen ungefährlich, dennoch kann sie bei Klauentieren zu schweren Erkrankungen führen.
Um schnell auf diese Krise reagieren zu können, wurde in Deutschland eine MKS-Antigenbank eingerichtet, die es ermöglicht, erforderliche Impfstoffe innerhalb weniger Tage bereitzustellen. Dies ist besonders wichtig, da die MKS als hochinfektiös gilt und bei einem Ausbruch innerhalb einer Herde meistens alle Tiere betroffen sind. In der Geschichte seit 1988 gab es in Deutschland notfalls keine MKS-Fälle; der letzte bekannte Ausbruch in Europa datiert auf das Jahr 2011 in Bulgarien.
Tierhalter sind dringend aufgefordert, auf Anzeichen von MKS in ihren Beständen zu achten. Sollten Zweifel bestehen, können Tierärzte Proben zur Ausschlussuntersuchung auf MKS entnehmen. Die Symptome variieren je nach Tierart und können von Bläschenbildung an Maul und Klauen bis zu Lahmheit und vollständiger Teilnahmslosigkeit reichen.
Die derzeitige Lage erfordert besondere Aufmerksamkeit und rasches Handeln, um die Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche in Deutschland zu verhindern. zvw.de und infranken.de berichten von den laufenden Maßnahmen und der drängenden Notwendigkeit zur Bekämpfung der Seuche. Dies ist eine Situation, die alle im Agrarsektor Betroffenen betrifft und deren Folgen noch nicht absehbar sind.