
Die Ausbreitung des Mpox-Virus, früher bekannt als Affenpocken, ist in Berlin alarmierend und hat in diesem Jahr spürbar zugenommen. Aktuellen Berichten von rbb24 zufolge wurden in der Hauptstadt fast ein Drittel aller bundesweiten Fälle verzeichnet. Dies stellt einen markanten Anstieg dar, da seit Jahresbeginn über viermal so viele Menschen an Mpox erkrankt sind wie in den zwei vorhergehenden Jahren zusammen.
Bis zum letzten Sonntag registrierte das Lageso 43 Fälle in Berlin. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es lediglich neun Fälle, und 2021 zählte man zehn Fälle. Besonders auffällig ist die Woche vom 17. bis 23. März, in der zehn neue Infektionen gemeldet wurden – die höchste Fallzahl seit 2022.
Betroffene Gruppen und Impfstatus
Interessanterweise sind alle Betroffenen Männer, deren durchschnittliches Alter bei 34 Jahren liegt. Bei 36 der 43 Fälle liegen Informationen zum Impfstatus vor; hier zeigt sich, dass die Hälfte der Betroffenen mindestens einmal gegen Mpox geimpft war. Auch die Übertragungswege sind ein wichtiges Thema: Bei sieben der Erkrankten wird angenommen, dass sie sich während sexueller Kontakte angesteckt haben, was sich mit den Angaben des Robert Koch-Instituts deckt, welches den engen Körperkontakt, insbesondere beim Sex, als Hauptübertragungsweg nennt.
Großveranstaltungen und Festivals hatten in der Vergangenheit als Hotspots für die Ausbreitung des Virus gedient. Im Jahr 2022 wurden bis Mitte August mehr als 1.500 laborbestätigte Mpox-Fälle allein in Berlin gemeldet. Im Jahr 2023 war die Anzahl der Fälle allerdings rückläufig, und die Gefährdung für die breite Bevölkerung in Deutschland wird derzeit als gering eingeschätzt.
Impfempfehlungen und Impfverfügbarkeit
Nach den jetzigen Informationen ist die Impfung vor allem bestimmten Personengruppen empfohlen, etwa Männern, die Sex mit Männern haben. Für die Grundimmunisierung sind zwei Dosen der Impfung notwendig. In Berlin wird die Impfung in den meisten HIV-Schwerpunktpraxen angeboten. Zudem können sich auch Nicht-Krankenversicherte im Checkpoint BLN und im Zentrum für sexuelle Gesundheit Mitte kostenlos impfen lassen.
Die aktuellen Zahlen deuten auf eine mögliche weitere Ausbreitung des Infektionsgeschehens hin. Deutschlandweit wurden bislang 131 Fälle an das RKI übermittelt, während die WHO bereits am 14. August 2024 eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite für Mpox erklärt hat. Dies geschah aufgrund des Anstiegs von Mpox-Viren der Klade I in mehreren afrikanischen Staaten. RKI beobachtet die Situation kontinuierlich, insbesondere die Übertragungen von Klade I aus Ländern wie Ruanda und Kenia, erwartet jedoch keine erhöhte Gefährdung in Deutschland.
Die Situation um das Mpox-Virus bleibt somit angespannt, mit einem klaren Fokus auf präventive Maßnahmen und Impfangeboten, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.