
Nach einer einwöchigen Unterbrechung durch einen Warnstreik hat die Berliner Stadtreinigung (BSR) am Montag, dem 17. März 2025, die Abfallentsorgung wieder aufgenommen. Tragische Auswirkungen des Streiks sind bereits spürbar: Rund 12.000 Tonnen Restabfall wurden während dieser Zeit nicht abgeholt, was zu überfüllten Mülltonnen und überall verteiltem Unrat geführt hat. Der Gestank und Probleme mit Ungeziefer sind bereits aufgetreten, was die Lebensqualität in vielen Stadtteilen erheblich beeinträchtigt.
Der Warnstreik, der von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi im Rahmen eines Tarifkonflikts im öffentlichen Dienst ausgerufen wurde, hatte umfassende Auswirkungen. Zwischen dem 10. und dem 15. März kam es zu erheblichen Einschränkungen bei der Abfallentsorgung, insbesondere bei der Leerung von Restabfall-, Biogut- und Wertstofftonnen. Auch die Straßenreinigung war betroffen, sodass öffentliche Abfallsammelstellen nicht geleert wurden. Angesichts der prekären Situation blieben die 14 Recyclinghöfe der BSR vom 12. bis zum 14. März geschlossen, was die Entsorgung weiter erschwerte. Die mechanischen Behandlungsanlagen und das Müllheizkraftwerk Ruhleben waren ebenfalls zeitweise nicht betriebsbereit.
Auswirkungen auf die Abfallentsorgung
Normalerweise bewältigt die BSR rund 3.000 Tonnen Hausmüll pro Tag. In der aktuellen Ausnahmesituation waren etwa 1.300 Mitarbeiter mit 350 Müllfahrzeugen für die tägliche Abfallentsorgung zuständig. Trotz der Wiederaufnahme der Abfallabholung müssen betroffene Bürger in der Hauptstadt mit anhaltenden Folgen und Verzögerungen rechnen, da die nicht abgeholten Mülltüten und Tonnen in vielen Bezirken weiterhin ein Problem darstellen.
Zusätzlich zu den Herausforderungen bei der Müllentsorgung ist die BSR, wie in den vertraglichen Bestimmungen gefordert, nicht Verhandlungspartnerin in der Tarifrunde. Dies liegt in der Verantwortung der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA). Die Gewerkschaften fordern in diesem Zuge eine Erhöhung der Löhne um 8% oder mindestens 350 Euro monatlich, zudem höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten. Arbeitgeber kritisieren die Forderungen als nicht finanzierbar.
Folgemaßnahmen und Ausblick
Für die Bürger gab es während des Streiks eine Zunahme an Anfragen im BSR-Service-Center, was zu längeren Wartezeiten führte. Gemeinsam mit der Wiederaufnahme der regulären Abfallentsorgung bereitet sich die BSR nun darauf vor, die angesammelten Abfälle, die während des Streiks nicht entsorgt werden konnten, abzuarbeiten. Dies könnte jedoch aufgrund der enormen Menge an ungeholt gebliebenem Müll einige Zeit in Anspruch nehmen.
Die Situation wird sicherlich weiterhin ein Thema sein, auch wenn Verdi plant, vor der nächsten Tarifrunde am Freitag, dem 15. März, Druck auf die Arbeitgeber auszuüben, um die Gespräche über die Lohngestaltung voranzubringen. Die aktuellen Umstände werfen ein Schlaglicht auf die kritische Rolle der BSR und die Auswirkungen von Tarifverhandlungen auf die Bürger der Hauptstadt.
Für weiterführende Informationen zu den Vorfällen in Berlin verweisen wir auf die Berichterstattung des Tagesspiegel sowie die Pressemitteilung der BSR.