
Nach dem ersten Warnstreik-Tag bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) normalisiert sich der Nahverkehr in Berlin. Der ganztägige Streik, der über 24 Stunden andauerte, begann am Montag um 3.00 Uhr und endete am Dienstagmorgen zur gleichen Zeit. Während des Streiks war der Bus-, U-Bahn- und Straßenbahnverkehr von BVG nahezu vollständig lahmgelegt, was zu erheblichen Beeinträchtigungen für die Pendler in der Hauptstadt führte. Die S-Bahnen und Regionalzüge der Deutschen Bahn fuhren jedoch nach regulärem Fahrplan, wurden immerhin durch zusätzliche Fahrten der S5 zwischen Mahlsdorf und Lichtenberg ergänzt, wo von 9 bis 14 Uhr neun Fahrten pro Stunde angeboten wurden.
Die BVG riet Fahrgästen, auf alternative Mobilitätsangebote, wie die Jelbi-App für Sharing-Angebote und Taxis, auszuweichen. Ein teils eingeschränktes Angebot wurde von einigen Subunternehmen auf bestimmten Buslinien aufrechterhalten, darunter die Linien 106, 114 und 133. Trotz dieser teilweise geordneten Transportmöglichkeiten mussten Autofahrer mit erhöhtem Verkehrsaufkommen und längeren Fahrzeiten rechnen, insbesondere in stark belasteten Bereichen. Für Fahrgäste, die Monats- oder Wochenkarten sowie das Deutschlandticket besitzen, bleibt eine Entschädigung aufgrund des Streiks ausgeschlossen, da dieser als „höhere Gewalt“ gilt.
Tarifverhandlungen und Forderungen der Gewerkschaft
Im Vorfeld der Streikmaßnahmen gab die Gewerkschaft ver.di bekannt, dass man zu weiteren Streiks im Tarifstreit für den Öffentlichen Personennahverkehr aufgerufen hat. Die nächste Verhandlungsrunde zwischen ver.di und der BVG findet am Freitag statt, wobei für die rund 16.000 Beschäftigten erstmals ein Angebot der Arbeitgeberseite erwartet wird. Ver.di fordert eine monatliche Lohnerhöhung von 750 Euro, ein zusätzliches 13. Monatsgehalt sowie monatliche Schichtzulagen. Die BVG erkennt zwar einen Nachholbedarf beim Entgelt, bezeichnet die Forderungen jedoch als „nicht finanzierbar“.
Obwohl der Streik sich auf die BVG beschränkte, bleibt der Kontext wichtig: In den letzten Monaten kam es auch in anderen Bundesländern zu ähnlichen Arbeitskämpfen, bei denen die Gewerkschaften gegen unzureichende Lohnangebote protestierten. In dieser regnerischen Arbeitszeitsituation rief ver.di in mehreren Bundesländern zu Streiks auf, um die Bedingungen für Beschäftigte in Omnibusbetrieben, Schienennahverkehr sowie Güterbahnen zu verbessern. Bundesweit mobilisierten sich zehntausende Arbeitnehmer, um für ihre Rechte zu kämpfen, was auch andere Sektoren zur Streikbereitschaft ermutigte. Die Entwicklung wird weiter verfolgt, da ver.di auf eine signifikante Verbesserung der Arbeitsbedingungen drängt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Warnstreik bei der BVG am Montag ein deutliches Zeichen für die angespannte Lage im öffentlichen Nahverkehr setzte. Der teilweise Stillstand und die anhaltenden Tarifverhandlungen zeigen, dass die finanziellen Forderungen der Arbeitnehmer im Mittelpunkt stehen, während sich die Arbeitgeber in Anbetracht der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zurückhaltend zeigen.
Für weitere Informationen zu den Tarifverhandlungen und zur Entwicklung des Nahverkehrs in Berlin besuchen Sie bitte die Seiten von Tagesspiegel und Tagesschau.