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Neuanfang für Langzeitarbeitslose: Wie das Bürgergeld hilft!

Das Bürgergeld, das am 1. Januar 2023 die bisherigen Hartz-IV-Leistungen ablöste, hat seit seiner Einführung für viele Menschen in Berlin den Weg in die Arbeitswelt geebnet. Ein Beispiel dafür ist Dirk Fellwock, der nach jahrelanger Arbeitslosigkeit eine Festanstellung bei der Caritas als „Stromspar-Checker“ gefunden hat. Der 47-Jährige, der früher im Team der elektronischen Kampfführung der Marine tätig war, konnte seine Karriere nach einer abgebrochenen Ausbildung zum Chemielaboranten und einer langen Phase der Arbeitslosigkeit wiederbeleben. Fellwock kam 2013 ins Jobcenter in Berlin-Spandau, wo er eine gezielte Unterstützung erhielt, nachdem seine gesundheitlichen Probleme angegangen wurden.

Für viele Bürgergeldempfänger, wie Fellwock, war der Weg zurück in den Arbeitsmarkt herausfordernd. Besonders in den Jahren der Arbeitslosigkeit häufen sich nicht nur soziale, sondern auch psychische Probleme. Seine mehrjährige „Jobcenter-Reise“ führte dazu, dass Fellwock unter anderem 2018 für zwei Euro pro Stunde bei der Caritas zu arbeiten begann, gefördert durch das Jobcenter. Aufgrund dieser Unterstützung und weiterer Maßnahmen zur Gesundheitsförderung hat Fellwock mittlerweile die Leitung der Stromspar-Checker übernommen, nachdem der vorherige Leiter in Rente ging.

Erfolge und Herausforderungen des Bürgergelds

Die Einführung des Bürgergelds zeigt positive Ergebnisse: Zwischen November 2023 und Oktober 2024 wurden in Berlin 69.018 Menschen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung integriert. Dies entspricht etwa einem Fünftel der erwerbsfähigen Bürgergeldempfänger in der Stadt. Im November 2024 waren insgesamt 446.208 Bürgergeldempfänger in Berlin registriert, davon 327.212 als erwerbsfähig.

Dennoch wird die Umsetzung des Bürgergeld-Programms kritisch betrachtet. Eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung kritisiert, dass das Leitprinzip „Fördern und Fordern“ nicht effizient eingehalten wird und fordert eine intensivere individuelle Unterstützung der Langzeitarbeitslosen sowie eine effektivere Ressourcennutzung der Jobcenter. Kai Lindemann, Geschäftsführer des Berliner Arbeitslosenzentrums, sieht in der aktuellen Förderung ein gutes Instrument, fordert jedoch eine Verstärkung der Maßnahmen.

Langzeitarbeitslosigkeit: Ein komplexes Problem

Langzeitarbeitslosigkeit ist ein vielschichtiges Problem. Faktoren wie höheres Alter, gesundheitliche Einschränkungen und veraltetes Wissen können die Rückkehr in den Arbeitsmarkt erheblich erschweren. Das Jobcenter bietet daher spezielle Programme an, insbesondere die „geförderte Beschäftigung“. Diese Maßnahmen sollen insbesondere Langzeitarbeitslosen helfen, wieder Fuß zu fassen. Arbeitgeber können Zuschüsse beantragen, wenn sie Langzeitarbeitslose einstellen. Voraussetzung dafür ist unter anderem, dass die Personen mindestens zwei Jahre arbeitslos waren und Bürgergeld bezogen haben.

Die Integration in den ersten Arbeitsmarkt könnte laut Thomas von Schmude-Trzebiatkowski, Fallmanager im Jobcenter Berlin-Spandau, erheblich verbessert werden, wenn Arbeitgeber bereit wären, Langzeitarbeitslose aktiv einzustellen. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, dass viele Betroffene zum Teil aufgrund von Suchtproblemen, psychischen Erkrankungen oder familiären Konflikten weiterhin nicht vermittelbar sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Bürgergeld eine wichtige Reform darstellt, die zwar bereits Erfolge erzielt hat, gleichzeitig aber auch auf bestehende Probleme hinweist. Die individuelle Unterstützung und zielgerichtete Maßnahmen sind entscheidend, um die Integration von Langzeitarbeitslosen nachhaltig zu fördern und mehr Menschen wie Dirk Fellwock auf einen erfolgreichen beruflichen Weg zu bringen.

Weitere Details zu den Unterstützungsangeboten finden Sie bei rbb24 sowie auf arbeitsagentur.de für Informationen zur Förderung von Langzeitarbeitslosen.

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