
Henning Rabe ist der neue Burgschreiber in Beeskow, Kreis Oder-Spree. Das Amt hat er Anfang Januar 2025 angetreten und wird dort für die Dauer von fünf Monaten wohnen und arbeiten. Der 54-jährige Autor aus Berlin überzeugte die Auswahljury für das renommierte Literaturstipendium und setzte sich gegen 48 Mitbewerber aus Deutschland, Österreich und der Schweiz durch.
Das Burgschreiber-Stipendium, das seit 1993 vergeben wird, bringt Rabe eine finanzielle Unterstützung von 5.000 Euro sowie die Verpflichtung, die Kulturlandschaft der Region mit Lesungen und kreativen Impulsen zu bereichern. Er folgt auf seinen Amtsvorgänger Henryk Gericke und wird der 32. Burgschreiber in der Geschichte des Programms.
Ein neuer Roman über den Wiederaufbau
In seiner geplanten Romanhandlung wird Rabe das Leben in einem Fischerdorf nach einem zerstörerischen Sturm thematisieren. Dieser Sturm hat laut seinen Angaben drei Jahre gewütet, was die Bewohner vor die Herausforderung stellte, ihr Leben neu aufzubauen. Rabe beschreibt dabei, dass seine Erzählung während und nach der Naturkatastrophe kein Krimi, sondern vielmehr eine tiefgehende Sozialstudie über das Überleben und den Wiederaufbau sein wird.
Der Autor begann bereits im Alter von 12 Jahren mit dem Schreiben und hat seitdem nicht nur Kurzgeschichten, sondern auch viele Reiseberichte verfasst. Seine Inspiration zieht er aus seinen Reisen, was auch seine Überlegungen anregt, möglicherweise eine Geschichte über die Stadt Beeskow selbst zu schreiben.
Ein Blick auf Stipendien im Literaturbereich
Literaturstipendien wie das von Rabe erhaltene Stipendium sind im deutschsprachigen Raum von großer Bedeutung. Sie bieten nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern häufig auch die Möglichkeit zum Aufenthalt in speziellen Künstlerwohnungen. Solche Angebote sind vor allem regional ausgeprägt, was oft bedeutet, dass Bewerber einen Wohnsitz in der Region nachweisen müssen, um förderfähig zu sein. Details zu weiteren Stipendien und deren Bedingungen können über verschiedene Informationsquellen, wie zum Beispiel Weyrother.net, eingesehen werden.
Rabe, der zuvor im DDR-Fernsehen arbeitete und als freischaffender Musiker sowie Schriftsteller tätig war, hat sich mit seinem vielseitigen Hintergrund in der literarischen Szene etabliert. Seit 2006 veröffentlicht er aktiv Beiträge in Literaturzeitschriften und Bücher und bringt damit frischen Wind in die trinationalen literarischen Debatten.