
Die Universität Bremen hat mit der Berufung von Prof. Dr. Katrin Deinhardt eine erfahrene Wissenschaftlerin für ihren Fachbereich Biologie und Chemie gewonnen. Seit dem Wintersemester 2024/2025 lehrt Deinhardt als Professorin für Zellbiologie an der Universität und bringt umfangreiche Forschungskenntnisse mit, die sie in einem beeindruckenden Karriereverlauf erworben hat. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Erforschung der komplexen Struktur und Vielfalt von Nervenzellen im Gehirn.
Besonders interessiert sich Deinhardt für zelluläre Mechanismen, die für die Bildung, Erhaltung und Anpassung von Nervenzellen verantwortlich sind. Dies umfasst relevante Signal- und Transportprozesse innerhalb der Zellen, die entscheidend für die Verarbeitung von Sinneseindrücken, die Speicherung von Erinnerungen und die Einordnung von Informationen sind. Ein Schwerpunkt ihrer Forschung liegt auf den frühen Veränderungen bei neurodegenerativen Erkrankungen, insbesondere bei Demenz.
Akademischer Werdegang
Katrin Deinhardt studierte Biochemie an der Freien Universität Berlin und promovierte in Zellbiologie am Imperial Cancer Research Fund in London. Nach ihrer Promotion forschte sie am NYU Medical Center, wo sie als Postdoc im Bereich Molekulare Neurowissenschaften tätig war. An der University of Southampton baute sie eine eigene Forschungsgruppe auf und lehrte dort fast 12 Jahre, zuletzt als Professorin für Zelluläre Neurobiologie. In dieser Zeit leitete sie auch fünf Jahre lang die Studiengänge Neuroscience und Pharmacology.
In ihrem neuen Tätigkeitsfeld an der Universität Bremen plant Deinhardt, die Lehre aktiv mitzugestalten und Studierende in Hochleistungsforschungsprojekte einzubinden. Ihr erster Eindruck von der Stadt Bremen und ihrer akademischen Gemeinschaft war positiv und geprägt von Offenheit, Herzlichkeit sowie einem lebhaften wissenschaftlichen Austausch.
Forschung über neurodegenerative Erkrankungen
Deinhardts Forschungsfeld ergänzt das breite Spektrum der aktuellen Studien zu neurodegenerativen Erkrankungen. In diesem Kontext könnten Arbeiten, die an anderen Einrichtungen durchgeführt werden, interessante Einblicke bieten. So berichtete eine Gruppe von Wissenschaftlern um Tjiang und Zempel im Jahr 2022, dass Mitochondrien am Axoninitialsegment neuronalen Transport steuern, was für das Verständnis der Tau-Phosphorylierung entscheidend sein könnte. Diese Forschung steht im Einklang mit Deinhardts Interesse an den zellulären Mechanismen, die zu Erkrankungen wie Alzheimer führen können.
Die interdisziplinäre Vernetzung könnte auch durch aktuelle Publikationen verstärkt werden, die sich mit den Effekten von Amyloid-β-Oligomeren auf die neuronale Integrität befassen. In einer Studie von Zempel et al. von 2013 wurde festgestellt, dass solche Oligomere synaptischen Schaden verursachen, was auf die Komplexität der Forschungsfragen hinweist, die sich Deinhardt stellen dürfte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ankunft von Prof. Dr. Katrin Deinhardt an der Universität Bremen nicht nur eine Bereicherung für den Fachbereich Biologie und Chemie darstellt, sondern auch neue Perspektiven und spannende Forschungsansätze in der Untersuchung von Nervenzellen und deren Erkrankungen eröffnen könnte. Ihre Expertise im Bereich der Zellbiologie wird sicherlich fruchtbare Impulse für zukünftige Projekte in Bremen setzen.
Weitere Informationen über Prof. Deinhardt und ihre Forschungsinteressen finden Sie bei der Universität Bremen. Zusätzliche Forschungsergebnisse und Einblicke zur neurodegenerativen Forschung sind in Artikeln wie dem von Kölns Forschungsgruppe zur funktionellen Genetik zu finden.