
Die neue Ausstellung im Nolde Museum in Seebüll, die am 1. März 2025 eröffnet wurde, trägt den Titel „Malermensch in Berlin“. Diese 69. Jahresausstellung widmet sich dem Leben und Werk des expressionistischen Künstlers Emil Nolde und bietet Einblicke in seine prägenden Jahre in Berlin. Noch nie ausgestellte Bilder zeigen die Dualität von Stadt und Land, die Noldes Kunst maßgeblich beeinflussten. Die Ausstellung läuft bis zum 31. Oktober 2025 und ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Christian Ring, Direktor des Museums, hebt hervor, dass Nolde, der ab 1905 regelmäßig mit seiner Frau Ada nach Berlin zog, ein kreatives Netzwerk aufbaute, das ihm an der nordfriesischen Küste fehlte. In dieser Zeit malte er etwa 300 Aquarelle, inspiriert von der pulsierenden Atmosphäre der Stadt und dem Nachtleben. Ring beschreibt die Ausstellung als eine spannende Mischung aus Noldes weniger bekannten Berliner Gemälden und seinen berühmten Blumendarstellungen sowie Landschaften.
Die ausgestellten Werke
Insgesamt umfasst die Ausstellung etwa 111 Werke, einschließlich 51 Gemälden. Von diesen werden 32 zum ersten Mal in Seebüll präsentiert. Besondere Aufmerksamkeit gilt Arbeiten wie „Das rote Heck“ und „Revolution“ aus dem Jahr 1917, die seit langem nicht mehr öffentlich zu sehen waren. Auch Aquarelle, die Nolde im Umfeld des Berliner Theaters schuf, sowie Tierdarstellungen aus dem Zoologischen Garten sind Teil der Sammlung. Diese Werke reflektieren die Dualität zwischen dem Leben in der ländlichen Abgeschiedenheit und dem kulturellen Treiben in der Großstadt.
Die Jahre von 1910 bis 1911 waren für Nolde besonders produktiv; er erhielt Freikarten für das Deutsche Theater von Max Reinhardt. Atelierwohnungen in der Tauentzienstraße und Bayernallee fungierten als Treffpunkte für Sammler, Kunsthistoriker und Galeristen. Hier konnte Nolde seine künstlerische Vision entwickeln und die Einflüsse beider Welten auf seine Arbeit erleben. Dr. Hans-Joachim Throl, Vorsitzender des Kuratoriums, lädt die Besucher ein, die Dynamik dieser Schaffensphase zu entdecken.
Ein umfassendes Erlebnis für die Besucher
Besucher der Ausstellung haben die Möglichkeit, den Spannungsbogen zwischen der lebhaften Stadt und der beruhigenden Natur zu erfahren. Der Eintrittspreis beträgt 12 Euro für Erwachsene, 8 Euro ermäßigt, Kinder bis 6 Jahre haben freien Eintritt. Mitglieder des Schleswig-Holsteinischen Kunstvereins erhalten ebenfalls freien Eintritt. Ab Ostern wird ein Jahresheft zur Ausstellung erhältlich sein, das weitere Einblicke in Noldes Werk und Leben bietet.
In Anbetracht der bevorstehenden Eröffnung am 1. Mai 2025 und den vielfältigen künstlerischen Aspekten, die in der Ausstellung thematisiert werden, zeichnet sich bereits ab jetzt ein spannendes Veranstaltungsjahr im Nolde Museum ab. Diese Ausstellung lädt nicht nur dazu ein, Noldes Meisterwerke zu bewundern, sondern auch, die Herausforderungen zu reflektieren, die aus der Dualität von Stadt und Land für den Künstler und seine Zeitgenossen resultierten.
Für weitere Informationen über die Ausstellung und die Werke von Emil Nolde können Interessierte die Seiten von kn-online und nolde-stiftung besuchen.