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Parasiten bremsen Stare: Diese bedrohliche Auswirkungen auf den Nachwuchs!

Infektionen mit Parasiten stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit von Tieren und deren Nachkommen dar. Dies belegt eine aktuelle Studie, die von einem Forschungsteam des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung, der Technischen Universität Berlin und der Universität Potsdam durchgeführt wurde. Die Ergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift „Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences“ veröffentlicht. Die Untersuchung konzentrierte sich auf Stare (Sturnus vulgaris), welche durch den Einfluss von Blutparasiten, die Vogelmalaria auslösen können, negative Auswirkungen auf die Fortpflanzung erfuhren.

Insgesamt wurden 29 Stare mit hochauflösenden Leichtgewicht-Sendern des Telemetrie-Systems ATLAS ausgestattet. Dieses innovative System, das an der Hebrew University of Jerusalem und der Universität Tel Aviv entwickelt wurde, ermöglicht die präzise Aufzeichnung von Positionsdaten im Sekundentakt. Die Daten werden durch lokale Antennen erfasst, was eine exakte Nachvollziehbarkeit der Bewegungen der Vögel während der Brutzeit im Frühjahr gestattet. Bei der Analyse stellte das Forschungsteam fest, dass 11 der 29 Stare an Infektionen mit Haemosporidia litten.

Negative Auswirkungen auf das Verhalten und die Nachkommenschaft

Die Ergebnisse zeigen, dass infizierte Vögel erheblich weniger Zeit mit der Nahrungssuche verbringen und sich näher am Nest aufhalten, was auf eingeschränkte Bewegungsmuster hinweist. Dies hat direkte negative Auswirkungen auf die Nachzucht, da der Nachwuchs der kranken Vögel im Durchschnitt 12 Prozent leichter war als der Nachwuchs gesunder Eltern. Während die Anzahl der gelegten Eier und geschlüpften Küken unbeeinflusst blieb, führte der eingeschränkte Körperzustand zu einer verringerten Überlebenswahrscheinlichkeit der jungen Stare.

Ein beunruhigender Fakt ist, dass subklinische Infektionen oft keine Symptome zeigen, jedoch dennoch negative Effekte auf die Fortpflanzung und die Nahrungssuche haben. Dies deutet darauf hin, dass viele Tiere möglicherweise nicht erkannt werden, obwohl sie von Parasiten betroffen sind.

Technologie hinter der Forschung

Das Telemetriesystem ATLAS, eine Abkürzung für „Advanced Tracking and Localization of Animals in real-life Systems“, wird aktuell auch in anderen Studien, wie in der Uckermark, eingesetzt. Dort nutzen lokale Unterstützer:innen Antennenstandorte, um die Überwachung und den Fang von Staren zu ermöglichen. Die Sender, die bei der Studie verwendet werden, sind leicht und senden lediglich ein einfaches Signal, was die Übertragung der Positionsdaten erleichtert.

Die Erkenntnisse dieser Studie sind nicht nur für ornithologische Forschungen von Bedeutung, sondern werfen auch ein Licht auf die weitreichenden Folgen von Parasiteninfektionen in Ökosystemen. Die Untersuchung verdeutlicht die Dringlichkeit, sich mit den Schädigungen, die solche Infektionen in der Tierwelt bewirken, auseinanderzusetzen.

Für weitere Detailinformationen können die entsprechenden Publikationen konsultiert werden, unter anderem der Artikel von Grabow M. et al. (2025), der sich ebenfalls mit diesem Thema beschäftigt und in der genannten Fachzeitschrift veröffentlicht wurde.

Die Ergebnisse werfen eine wichtige Frage für zukünftige Forschungen auf: Wie können wir die Auswirkungen solcher Infektionen auf Tierpopulationen und deren Fortpflanzung nachhaltig minimieren? TU Berlin berichtet weiter über neue Entwicklungen in der Forschung.

Ein umfassender Einblick in die vorliegenden Daten und die Methodik kann unter IZW Berlin verfolgt werden.

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