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Peggy Parnass: Trauer um die Stimme gegen Ungerechtigkeit in Hamburg

Am 12. März 2025 verstarb die prominente Autorin, Schauspielerin und Zeitzeugin Peggy Parnass im Alter von 97 Jahren in Hamburg. Ihr Tod wurde von einem Sprecher der Familie bestätigt. Parnass starb im Kreis von Freunden und Familie und hinterlässt ein bedeutendes Erbe im Bereich Literatur und politisches Engagement.

Ruth Peggy Sophie Parnass wurde am 11. Oktober 1927 in Hamburg geboren. Sie war die Tochter von Simon Pudl Parnass und Hertha Parnass geborene Emanuel, beide wurden 1942 im Vernichtungslager Treblinka ermordet. Dies prägte ihr Leben und ihre späteren Arbeiten entscheidend. Denn bereits 1939 flüchtete sie mit ihrem Bruder Gady per Kindertransport nach Stockholm, wo sie in Pflegefamilien untergebracht wurde.

Berufliche Laufbahn und Engagement

Die berufliche Laufbahn von Parnass war vielfältig und facettenreich. Sie begann bereits im Alter von 14 Jahren als Sprachlehrerin und arbeitete viele Jahre als Filmkritikerin, Kolumnistin und Gerichtsreporterin. Ihre bekanntesten Gerichtsreportagen wurden zwischen 1970 und 1978 in der Zeitschrift Konkret veröffentlicht. Für ihren Einsatz gegen Ungerechtigkeit und Vergessen wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Joseph-Drexel-Preis und der Biermann-Ratjen-Medaille der Stadt Hamburg.

Zu den bekanntesten Werken gehören „Prozesse 1970-1978“, „Unter die Haut“ (1983) und „Süchtig nach Leben“ (1990). Parnass war auch politisch aktiv und setzte sich für die Schwachen in der Gesellschaft ein. Diese Aktivitäten sowie ihr außergewöhnlicher Beitrag zur Kultur machten sie zu einer Ikone, insbesondere innerhalb der Schwulenbewegung.

Leben nach 2019 und Auszeichnungen

Nach einem Sturz im Herbst 2019 lebte Parnass in einem Seniorenstift in Hamburg-St. Georg. Im Jahr 2021 wurde sie vom deutschen PEN-Zentrum zum Ehrenmitglied ernannt. Parnass war zudem für die digitale Fotoausstellung „Lonka-Projekt“ im Willy-Brandt-Haus in Berlin porträtiert worden. Viculturelle Veranstaltungen wie Lesungen und Diskussionsrunden gehörten ebenfalls zu ihrem Schaffen.

Die Stadt Hamburg ehrte Parnass‘ Eltern, indem sie im September 2023 den Parnass-Platz in Hamburg-Eimsbüttel nach ihnen benannte. Damit wird das Gedächtnis dieser bedeutenden Familiengeschichte bewahrt, die eng mit der Zeit des Nationalsozialismus verknüpft ist.

In ihrer langen Karriere hinterließ Peggy Parnass bleibende Spuren. Ihr Werk und ihr Engagement werden weiterhin als Inspirationsquelle für künftige Generationen dienen. Für die deutsche Kultur und die Aufarbeitung der Vergangenheit bleibt ihr Erbe von unschätzbarem Wert. Für weitere Informationen zu ihrem Leben und Werk besuchen Sie RemsZeitung, Wikipedia und Spiegel.

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Weitere Infos
de.wikipedia.org

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