
Am 1. April 2025 war die Technische Universität Chemnitz der Schauplatz der 1. Ortstagung des Deutschen Arbeitsgerichtsverbands e. V. und des Sächsischen Landesarbeitsgerichts. Diese bedeutende Veranstaltung fand im IdeenReich der Universitätsbibliothek statt und zog rund 120 Gäste an, darunter hochrangige Vertreter aus Politik und Justiz.
Prof. Dr. Gerd Strohmeier, Rektor der TU Chemnitz, eröffnete die Tagung. Er wandte sich an die Teilnehmer und brachte die Initiative zur Einführung des Studiums der Rechtswissenschaften in Chemnitz zur Sprache. Diese Initiative fand Unterstützung durch Dirk Eberhard Kirst, Präsident des Sächsischen Landesarbeitsgerichts, der ebenfalls ein Grußwort hielt. Prof. Constanze Geiert, die Sächsische Staatsministerin der Justiz, betonte in ihrem Beitrag die Bedeutung der rechtlichen Ausbildung.
Vielfältige Themen und Gäste
Ein zentraler Akzent der Tagung war der Hauptreferent Prof. Dr. Sebastian Roloff, Richter am Bundesarbeitsgericht. Er sprach über die rechtliche Bewertung von Beschäftigungsverhältnissen von Kunstschaffenden, ein Thema, das in der aktuellen Diskussion des Arbeitsrechts hohe Relevanz hat. Die Veranstaltung wurde zudem von bedeutenden Persönlichkeiten begleitet, darunter Alexander Dierks, Präsident des Sächsischen Landtages, Dr. Matthias Grünberg, Präsident des Sächsischen Verfassungsgerichtshofes, Sabine Fuhrmann, Präsidentin der Rechtsanwaltskammer Sachsen, und Dr. Leon Ross, Präsident des Sächsischen Oberlandesgerichts.
Der Deutsche Arbeitsgerichtsverband e. V. ist mit rund 3.800 Mitgliedern, darunter Richter, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände und Vertreter der Anwaltschaft, eine zentrale Instanz im deutschen Arbeitsrecht. Sein Ziel ist der Erfahrungsaustausch über das Arbeitsrecht zwischen Gerichtsbarkeit, Praxis und Lehre.
Komplexität des deutschen Arbeitsrechts
Das deutsche Arbeitsrecht ist ein weitreichendes und vielschichtiges Feld, das zahlreiche Einzelgesetze umfasst, wie das Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) und das Kündigungsschutzgesetz (KSchG). Es regelt die Rechtsbeziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, einschließlich der Gestaltung von Arbeitsverträgen, Abmahnungen und Kündigungen. Trotz mehrerer Versuche ist es bis heute nicht gelungen, ein einheitliches Arbeitsgesetzbuch zu etablieren.
Das Arbeitsrecht ist einem ständigen Wandel unterzogen, zuletzt durch Änderungen wie die Einführung des Mindestlohns sowie Reformen im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz und im Mutterschutzgesetz. Um Fachleuten in diesem Bereich eine umfassende Weiterbildung zu bieten, organisiert die Haufe Akademie verschiedene Seminare. Diese Veranstaltungen richten sich an Betriebsräte, Personalleiter, Fach- und Führungskräfte und vermitteln grundlegende wie auch fortgeschrittene Kenntnisse im Arbeitsrecht. Themen wie Tarifverträge, Datenschutz und rechtssichere Vertragsgestaltung stehen auf dem Programm.
Die Seminare finden regelmäßig in deutschen Großstädten wie Hamburg, Berlin und München statt, fördern den Wissenstransfer durch Vorträge, Gruppendiskussionen und praktische Übungen. Bei Fragen stehen die Anbieter telefonisch und per E-Mail zur Verfügung.
Insgesamt beleuchtet die 1. Ortstagung des Deutschen Arbeitsgerichtsverbands in Chemnitz nicht nur wichtige rechtliche Fragestellungen, sondern zeigt auch die Notwendigkeit eines interdisziplinären Austausches zwischen Theorie und Praxis im Bereich des deutschen Arbeitsrechts. Weitere Informationen zu den Themen und Seminaren können auf den entsprechenden Plattformen gefunden werden: TU Chemnitz und Haufe Akademie.