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Rechtsrock-Prozess: Richter fordern harte Strafen für Rädelsführer!

In einem spektakulären Prozess in Lüneburg stehen fünf Männer wegen des Verkaufs und der Produktion von Musik aus der rechten Szene vor Gericht. bnn.de berichtet, dass die Staatsanwaltschaft Celle ein lukratives Geschäftsmodell aufdeckt, das gewaltverherrlichende Rechtsrockmusik umfasste. Die Hauptverhandlung konzentriert sich auf einen 35-Jährigen aus Bardowick, der als Rädelsführer gilt und unter anderem für den Verkauf von Tonträgern mit volksverhetzendem Inhalt verantwortlich ist.

Die Staatsanwaltschaft fordert eine Haftstrafe von drei Jahren und acht Monaten für den Hauptangeklagten, der monatelang in Untersuchungshaft gesessen hatte. In enger Zusammenarbeit mit zwei Komplizen aus Hamburg und Sachsen hatte er sein Netzwerk von 2018 bis Oktober 2023 erheblich erweitert und den Verkauf der einschlägigen Musik professionalisiert. Ein legales Musikgeschäft in Hamburg diente ihm als Deckmantel für den Handel mit rechter Musik. Der Angeklagte gab an, dass die Zahlungsmoral in der Rechtsrock-Szene gut sei und er über einen Zeitraum von zehn Jahren damit seinen Lebensunterhalt verdient habe.

Das kriminelle Netzwerk und die rechtsextreme Musikszene

Zusätzlich zu dem 35-Jährigen sind auch andere Angeklagte involviert. Ein Mitangeklagter aus Hamburg könnte eine Haftstrafe von drei Jahren und zwei Monaten erhalten. Zusammen mit einem Techniker, für den zweieinhalb Jahre Haft gefordert werden, bildeten sie eine kriminelle Vereinigung. Zwei weitere Männer aus Berlin und Baden-Württemberg waren verantwortlich für die Beschaffung von Lizenzen und die Gestaltung von Cover-Artworks. Diese Personen könnten mit Bewährungsstrafen unter zwei Jahren davonkommen.

Die Texte der vertriebenen Lieder sind alarmierend: Sie leugnen den Holocaust und verherrlichen Größen aus der Zeit des Nationalsozialismus. Die Inhalte der Lieder rufen zu Hass und Gewalt gegen Ausländer, insbesondere gegen Juden und Schwarze, auf. Laut bnn.de verkaufte die Gruppe mehr als 28.000 Tonträger und erwirtschaftete mindestens 285.000 Euro. Die Plattencover zieren verbotene Symbole des Nationalsozialismus, wie die doppelte Sig-Rune und das Totenkopfsymbol der SS.

Rechtsrock und seine gesellschaftliche Relevanz

Rechtsrock hat in Deutschland gegenwärtig Konjunktur. zdf.de berichtet, dass diese Musikströmung häufig als ein Mittel zur Selbstvergewisserung und Vernetzung innerhalb der rechten Szene dient. Die Texte sind nicht nur rassistisch, sondern auch darauf ausgelegt, Hass zu schüren. Laut dem Verfassungsschutz waren im Jahr 2022 rund 130 aktive rechtsextreme Musikgruppen und etwa 60 rechtsextreme Liedermacher bekannt.

Trotz eines Rückgangs der Zahl der Konzerte – von 64 Veranstaltungen im Jahr 2019 auf nur 39 im Jahr 2023 – veröffentlicht diese Szene jährlich zwischen 80 und 100 Tonträger. Die Anzahl der Musiklabels und -vertriebe ist auf 40 gesunken, doch die Bedrohung bleibt bestehen. Die Innenministerien warnen vor den Gefahren, die von dieser Musik für die innere Sicherheit ausgehen. Nicholas Müller von der Band „Jupiter Jones“ äußert Besorgnis darüber, dass rechtsextreme Musik in Deutschland zunehmend akzeptiert wird.

Die Verbreitung und Bedeutung rechtsextremistischer Musikveranstaltungen bleibt ein zentrales Thema, da sie identitätsstiftend wirken und dazu beitragen, rechtsextreme Ansichten zu verbreiten. Sicherheitsbehörden reagieren mit Konzertverboten und der Konfiszierung von Tonträgern, um dieser Problematik entgegenzutreten.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Lüneburg, Deutschland
Beste Referenz
bnn.de
Weitere Infos
zdf.de

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