
Am 14. Januar 2025 wurde vom Raumfahrtstandort Vandenberg Space Force Base in Kalifornien der Kleinsatellit InnoCube erfolgreich in eine Umlaufbahn gebracht. Dieser Schritt markiert das Ergebnis jahrelanger Entwicklungsarbeit, die Teams der Technischen Universität Braunschweig, der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und der Technischen Universität Berlin in das Projekt eingebracht haben. Der Satellit ist mit innovativen Technologien ausgestattet, die die Raumfahrt revolutionieren sollen. Die Entwicklung wurde vom DLR-Raumfahrtmanagement gefördert, unterstützt durch Mittel des Bundeswirtschaftsministeriums.
InnoCube ist ein typischer CubeSat und misst 34 cm in der Länge sowie 10 cm in Breite und Tiefe. Mit einem Gewicht von rund 4,5 kg wird der Satellit ein Jahr lang die Erde in Höhenlagen zwischen 500 und 600 Kilometern umkreisen. Fokus der Mission sind die Erprobung neuartiger Technologien zur drahtlosen Datenübertragung sowie die Integration einer speziellen Festkörperbatterie unter extremen Weltraumbedingungen. Die herausragendene Technologie der Strukturintegrierten Batterien, auch bekannt als Wall#E, ermöglicht es, die elektrische Energie nicht nur zu speichern, sondern gleichzeitig als tragende Struktur des Satelliten zu fungieren.
Innovative Technologien im Einsatz
Die drahtlose Datenübertragung wird durch die „Skip the Harness“-Technologie (Skith) ermöglicht, die Kabelverbindungen überflüssig macht. Diese Entwicklung reduziert nicht nur die Masse des Satelliten, sondern senkt auch die Komplexität und den Integrationsaufwand. Dies bedeutet, dass einzelne Satellitenkomponenten kurz vor dem Start noch ausgetauscht werden können, was die Flexibilität steigert.
Die gewonnenen Erkenntnisse aus den Tests im Orbit sind bedeutend für zukünftige Technologien sowohl in der Luft- als auch in der Raumfahrt. Die Ideen, die durch die Kombination von Wall#E und Skith hervorgerufen werden, könnten Möglichkeiten für den Bau von Flugzeugen mit weniger Kabeln und innovativen, energiespeichernden Außenwänden schaffen.
Bedeutung für die Raumfahrt
Die Mission des InnoCube spielt eine entscheidende Rolle in der Zukunft der Raumfahrt. Kleinsatelliten werden geschätzt, dass von 2021 bis 2030 über 15.000 Satelliten ins All gebracht werden, wobei etwa 90% davon Kleinsatelliten sind. Diese Entwicklung wird nicht nur die Kosten der Raumfahrt weiter senken, sondern auch neue Anwendungsfelder erschließen. Die Bandbreite reicht von Satellitenkommunikation bis zu Erdbeobachtungen, einschließlich Klimamonitoring und Katastrophenschutz.
Darüber hinaus zeigen die technologischen Fortschritte die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in der internationalen Raumfahrtlandschaft. Die Forschung und Entwicklung im Bereich der Kleinsatelliten gewinnt zunehmend an Bedeutung. Deutschland ist führend bei universitären Kleinsatelliten und hat seit 2007 diverse Initiativen ins Leben gerufen, um den Standort in diesem Sektor zu stärken.
Mit der erfolgreichen Mission von InnoCube steht ein weiteres Zeichen für die Innovationskraft und das Potenzial der deutschen Raumfahrttechnik im Fokus, was sowohl für die Wissenschaft als auch für die Industrie von grundlegender Bedeutung ist.