
Die Restaurantkette Sausalitos hat am 1. April 2025 Insolvenz angemeldet. Von der Maßnahme sind 13 Standorte in Nordrhein-Westfalen (NRW) sowie insgesamt rund 40 Filialen in Deutschland betroffen. Mehr als 1.000 Mitarbeiter stehen nun vor unsicheren Perspektiven. Vorerst bleiben die direkt betriebenen Restaurants geöffnet, während die Löhne der Angestellten bis Ende Mai durch das Insolvenzgeld gesichert sind. Die Insolvenzanträge beziehen sich lediglich auf die direkt verwalteten Standorte, nicht jedoch auf die von Franchisenehmern geführten Filialen, die von der Insolvenz nicht betroffen sind.
Die betroffenen NRW-Standorte umfassen unter anderem:
- Aachen: Markt 52-54
- Bochum: Kortumstraße 13
- Bonn: Am Hof 28
- Dortmund: Kleppingstraße 20
- Düsseldorf: Bolkerstraße 30; Rheinort 5
- Essen: Markt 1; Rüttenscheider Straße 143
- Krefeld: Petersstraße 145
- Köln: Heumarkt 67; Hohenzollernring 50
- Siegen: Europastraße 9
- Wuppertal: Herzogstraße 42
Ursachen der Insolvenz
Die Insolvenz von Sausalitos ist nicht isoliert zu betrachten, sondern reiht sich in eine trendübergreifende Tendenz in der Gastronomiebranche ein. Die Ursachen sind vielschichtig. Die anhaltenden Folgen der Corona-Pandemie und der Rückgang der Gästezahlen sind entscheidende Faktoren. Zudem führt die allgemeine wirtschaftliche Lage in Deutschland, einschließlich der Energiekrise, zu großen Belastungen für Restaurants.
Wie crif.de berichtet, bleibt die wirtschaftliche Lage in der deutschen Gastronomie angespannt. Prognosen erwarten für das Jahr 2024 ca. 1.190 Insolvenzen in der Branche – ein Anstieg von über 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2023 stieg die Zahl der Insolvenzen um 35 Prozent auf 906 Fälle.
Teilsituationen in der Branche
Die Gastronomie erlebt eine Zweiteilung: Beliebte Restaurants können gestiegene Kosten an die Gäste weitergeben, während weniger bekannte Betriebe ums Überleben kämpfen. Hierbei zögern viele, Preiserhöhungen vorzunehmen, aus Angst vor weiteren Gästeverlusten. Zudem leidet insbesondere das Mittagsgeschäft unter dem veränderten Arbeitsverhalten, was zu erheblichen Einnahmeverlusten führt.
Auf landschaftlicher Ebene sind die Gastronomiebetriebe in Berlin mit 14,6 Prozent und NRW mit 14,5 Prozent am stärksten von Insolvenzgefährdungen betroffen. Der Bonitätsindex in der Branche hat sich zwar leicht verbessert, dennoch zeigt der Anteil der insolvenzgefährdeten Betriebe, der von 10,7 Prozent auf 11,7 Prozent gestiegen ist, die kritische Lage, in der sich viele gastronomische Unternehmen weiterhin befinden.
Der Insolvenzverwalter Michael Schuster von der Kanzlei Jaffé wurde beauftragt, das Unternehmen über diese kritische Phase hinweg zu sanieren. Das Ziel besteht darin, den Betrieb fortzuführen und einen Investor zu finden, der die Kette möglicherweise rettet. Sausalitos wurde 1994 in Ingolstadt von Thomas Hirschberger gegründet und hat seitdem viele Fans für seine entspannte Atmosphäre und mexikanische Küche gewonnen.