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Schrecklicher Schatten der Geschichte: Tötungen in Chemnitz entblößt!

In einer düsteren Episode der deutschen Geschichte wurden zwischen 1940 und 1941 etwa 70.000 Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen im Rahmen der sogenannten „Aktion T4“ ermordet. Diese systematische Tötung wurde von der Zentraldienststelle T4 in Berlin organisiert, die ihren Sitz in der Tiergartenstraße 4 hatte. Die dort verwendeten Tötungsanstalten operierten nach eugenischen Konzepten, die eine vermeintliche „Aufartung“ des deutschen Volkes zum Ziel hatten. Bis 1945 starben in diesem Zusammenhang über 200.000 Menschen in verschiedenen Tötungsaktionen, insbesondere in Heil- und Pflegeanstalten sowie später in Konzentrationslagern. In den ersten Jahren dieser grässlichen Entscheidungen wurden die Opfer oft ohne persönliche Untersuchung durch Ärzte ausgewählt und dann unter dem Vorwand der Euthanasie getötet, was ursprünglich „schöner Tod“ bedeutete, jedoch durch die Nationalsozialisten zur Legitimation ihrer Gräueltaten umgedeutet wurde.

Ein schockierendes Beispiel aus dieser Zeit ist der Fall des elfjährigen Günter Neubauer aus Chemnitz. Er wurde im Alter von nur zwei Jahren von seiner Familie als schwer erkrankt wahrgenommen, da er regelmäßig unter Krampfanfällen litt und eine Reihe von Lernschwierigkeiten hatte. Trotz seiner gesundheitlichen Herausforderungen wuchs er zunächst in seiner Familie auf. Dennoch wurde er im Jahr 1936 als „nicht schulfähig“ eingestuft – ein Zeichen für die diskriminierenden Haltungen, die zu dieser Zeit in der Gesellschaft vorherrschten. Schließlich wurde er in eine Einrichtung gebracht, die eigentlich zur Ausbildung von Menschen wie ihm gedacht war, jedoch in das unmenschliche System der „Aktion T4“ involviert war. Diese Einrichtungen meldeten behinderte Menschen an die Zentraldienststelle T4, welche das Schicksal dieser Menschen besiegelte. Günters Überführung in eine Tötungsanstalt spiegelt die grausamen Entscheidungen wider, die in jener Zeit getroffen wurden.

Der systematische Massenmord

Die „Aktion T4“ wurde nicht nur aus rassenhygienischen Gründen betrieben, sondern auch unter dem Deckmantel kriegswirtschaftlicher Überlegungen. Verantwortliche wie Philipp Bouhler und Karl Brandt führten das Programm, wobei der Bürokratismus des NS-Regimes die Tötungen effektiv und anonym ermöglichte. Widerstand, insbesondere von kirchlichen Vertretern, konnte die grausamen Machenschaften nur teilweise eindämmen. Höhepunkte des Widerstands waren öffentliche Predigten, etwa von Bischof Clemens August Graf von Galen, der unerschrocken gegen die Morde auftrat. Dieses mutige Handeln konnte allerdings die umfangreiche Tötung der Menschen mit Behinderungen in der breiten Gesellschaft nicht stoppen.

Die Kinder-Euthanasie, die 1939 begann, führte zur Ermordung mindestens 5.000 Kindern und markierte einen besonders tragischen Aspekt der Euthanasie-Aktionen. Darin zeigte sich die Brutalität des Regimes, das selbst vor den Jüngsten nicht Halt machte. Es gab einen Runderlass, der eine Meldepflicht für Kinder mit schweren, angeborenen Leiden einführte. Diese Meldungen führten oft dazu, dass die Kinder in sogenannten „Kinderfachabteilungen“ gelandet sind, wo sie für medizinische Experimente missbraucht oder sofort getötet wurden.

Nach der offiziellen Einstellung der „Aktion T4“ im August 1941 wurden die Tötungen nicht etwa beendet, sondern fanden weiterhin unter anderen Umständen statt, insbesondere in Konzentrationslagern. Die Tötungsanstalten verwendeten zur Ermordung ihrer Opfer Kohlenmonoxid, und die Leichname wurden unbemerkt entsorgt, oft unter falschen Angaben über die Todesursache. Diese verdeckten und systematischen Gräueltaten werfen bis heute einen langen Schatten auf die deutsche Geschichte und bleiben ein Mahnmal für die dramatischen Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung im Nationalsozialismus. Ein Gedenk- und Informationsort in Berlin erinnert seit 2014 an die Opfer und das unermessliche Leid, das ihnen zugefügt wurde.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Tiergartenstraße 4, 10785 Berlin, Deutschland
Beste Referenz
freiepresse.de
Weitere Infos
de.m.wikipedia.org

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