Am Samstag, den 16. März 2025, fand in Schöneiche (Oder-Spree) eine umfassende Übung der örtlichen Feuerwehren statt. Anlass war die Simulation eines Verkehrsunfalls, bei dem eine Straßenbahn in ein Auto kracht. Diese Übung soll helfen, die Einsatzkräfte auf Ernstfälle besser vorzubereiten. Der Gruppenwehrführer Sven Majewski und Übungsleiter Marco Pannhausen waren für die Durchführung verantwortlich.
Bei dem Übungsszenario kam es zu schweren Verletzungen von fünf Insassen, die teils in ihren Fahrzeugen eingeklemmt waren. Die Feuerwehrkräfte mussten in ihrer Simulation den Gesundheitszustand der Verletzten kontrollieren, die Erstversorgung leisten und schließlich die Opfer aus den Fahrzeugen bergen. Laut Bericht von rbb24 zeigt die Übung die kritische Notwendigkeit, sich auf mögliche Verkehrsunfälle mit Straßenbahnen und Pkw vorzubereiten.
Statistiken zur Verkehrssicherheit
Die Dringlichkeit solcher Übungen wird durch eine alarmierende Statistik untermauert: In den letzten drei Jahren gab es allein auf der Tram-Linie 88, die von Rüdersdorf über Schöneiche nach Berlin verkehrt, 26 Unfälle. Diese Zahlen verdeutlichen die Risiken im städtischen Verkehr. In der gesamten EU sind Verkehrsunfälle eine ernsthafte Gefahrenquelle. Jährlich verlieren Tausende Menschen ihr Leben oder werden schwer verletzt. Zwischen 2010 und 2020 sank die Zahl der Straßenverkehrstoten in Europa jedoch um 36 Prozent, wobei 2019 noch 22.800 Verkehrstote zu verzeichnen waren.
Die letzten Jahre haben auch gezeigt, dass pandemiebedingte Verkehrseinschränkungen die Unfallzahlen beeinflusst haben, es aber schwierig ist, diesen Effekt genau zu messen. In Schweden, beispielsweise, gibt es die sichersten Straßen in Europa, mit nur 18 Verkehrstoten pro 1 Million Einwohner. Im krassen Gegensatz dazu verzeichnete Rumänien 2020 die höchste Rate mit 85 Verkehrstoten pro 1 Million Einwohner, was verdeutlicht, wie unterschiedlich die Verkehrssicherheit innerhalb der EU ausgeprägt ist.
Übungsinhalte und Ergebnisse
Die Übung der Feuerwehren in Schöneiche zog eine hohe Aufmerksamkeit auf sich, nicht zuletzt wegen der innovativen Techniken, die angewendet wurden. Die Übung dauerte drei Tage und beinhaltete unter anderem das Aufstellen umgekippten Straßenbahnen und den Einsatz von Zylindertechnik sowie Hebekissen. Die realistischen Bedingungen und die Stresssimulation trugen dazu bei, dass die Einsatzkräfte sich besser auf echte Notfälle vorbereiten konnten.
Nach 45 Minuten intensiver Arbeit konnten alle Opfer erfolgreich geborgen und versorgt werden. Diese positive Bilanz wurde von den Einsatzkräften durchweg gelobt. Das Feedback zur Übung war durchweg positiv, viele berichteten von einem gestiegenen Gefühl der Vorbereitung auf zukünftige Einsätze.
Abschließend wurde die Übung mit Gruppenbildern vor dem zerstörten Tram-Wrack dokumentiert. Solche Maßnahmen sind entscheidend, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu verbessern und die Einsatzkräfte optimal auszubilden.
