
In Brandenburg hat sich ein neues Mode-Tabakprodukt unter Schülern etabliert: Snus, das in kleinen Beuteln gefüllt mit Tabak oder Nikotinsalz unter die Oberlippe geklemmt wird. Diese Produkte gewinnen zunehmend an Beliebtheit, insbesondere bei Jugendlichen im Alter von 13 bis 14 Jahren. Laut maz-online.de sind die verschiedenen Geschmacksrichtungen, darunter Pfefferminz und Grapefruit, ein einladender Aspekt für junge Käufer. Besonders problematisch ist, dass Snus nicht nach verbranntem Tabak riecht, wodurch er unauffällig im Unterricht konsumiert werden kann.
Die Nikotinaufnahme erfolgt über die Mundschleimhäute, und das Produkt hat einen deutlich höheren Nikotingehalt von bis zu 30 mg pro Beutel, während Zigaretten etwa 12 mg enthalten. Dieser Unterschied macht Snus besonders attraktiv für Jugendliche, die oft nach einem schnellen und diskreten Nikotinkick suchen. Trotz des Verkaufsverbots in Deutschland ist Snus in vielen Kiosken in Berlin erhältlich und kann auch online bestellt werden, was den Zugang für Jugendliche erleichtert.
Gesundheitsrisiken und rechtliche Rahmenbedingungen
Das gesundheitliche Risiko des Konsums von Snus ist nicht zu unterschätzen. Experten warnen vor dem hohen Abhängigkeitspotenzial. Suchtbeauftragte heben hervor, dass Snus krebserzeugende Stoffe enthält und gesundheitliche Folgen wie Übelkeit und Schwindel hervorrufen kann. Auch Zahnärzte warnen vor möglichen Schäden am Zahnfleisch durch regelmäßigen Konsum dieser Produkte. Das bisherige Fehlen von Anfragen zu Snus in Suchtberatungsstellen weist darauf hin, dass das Problem möglicherweise noch nicht vollumfänglich erkannt wird, wie altersvorsorge-neu-gedacht.de berichtet.
In Deutschland sind Nikotinbeutel, die kein Tabak enthalten, als Lebensmittel kategorisiert, was ihren Verkauf in Geschäften verbietet. Für viele EU-Länder gilt jedoch eine andere Regelung, und die Tabakbranche fordert eine Legalisierung dieser Produkte als eine Art Ersatz für Zigaretten. Gesundheitsexperten und Politiker warnen jedoch vor den zahlreichen Risiken, insbesondere für Jugendliche, und fordern eine nationale Regelung.
Der Trend unter Jugendlichen
Die Beliebtheit von Snus und anderen Nikotinbeuteln unter Jugendlichen spiegelt den allgemeinen Anstieg des Tabakabsatzes und Konsums wieder, der durch sinkende Smoking-Raten in den letzten Jahrzehnten nicht gestoppt wurde. Laut bas-muenchen.de ist Nikotin die am weitesten verbreitete Suchtsubstanz nach Alkohol, mit einem hohen Abhängigkeitspotenzial, sowohl körperlich als auch psychisch. Die Tabakprodukte und deren schädlichen Auswirkungen sind für viele junge Menschen noch nicht ausreichend präsent.
Immer mehr Jugendliche sind zudem bereit, alternative Konsumformen wie Snus und E-Zigaretten auszuprobieren, trotz der gesundheitlichen Risiken, die damit verbunden sind. Eine umfassende Aufklärung über die Gefahren von Nikotin und die Risiken, die sich aus dem Konsum von Snus ergeben, ist daher dringend erforderlich. Der fortlaufende Anstieg der Nikotinbeutel-Verkäufe, der 2024 in Deutschland auf 644 Millionen Dosen anstieg, zeigt die zunehmende Akzeptanz und den Gebrauch unter der Jugend.