BerlinDelbrückDeutschland

Statine unter Verdacht: Herzinfarkt-Risiko und Diabetesgefahr steigen!

Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland, wobei jährlich rund 300.000 Menschen einen Herzinfarkt erleiden. Ein hoher Cholesterinspiegel ist ein bedeutender Risikofaktor für diese Erkrankungen. Cholesterinsenker, insbesondere Statine, haben sich als häufig verschriebenes Mittel zur Senkung des Herzinfarktrisikos etabliert. Dies berichtet fr.de.

Statine werden weltweit von etwa 20 Millionen Menschen eingenommen, inklusive fast fünf Millionen in Deutschland. Klägerische Nebenwirkungen sind nach Ansicht von Simone Spuler vom Max Delbrück Center (MDC) in Berlin durchaus relevant. Besonders häufig leiden die Patienten unter Muskelschmerzen, die durch die Blockierung der Cholesterinbildung und die Beeinflussung der Muskelproteinproduktion verursacht werden. Ein weiteres besorgniserregendes Ergebnis ist die erhöhte Wahrscheinlichkeit für Typ 2 Diabetes bei der Einnahme von Statinen, die laut einer niederländischen Studie um bis zu 38 Prozent steigen kann. Das Risiko für Diabetes erhöht sich dabei von fünf auf rund sieben Prozent.

Risiken und Nebenwirkungen

Obwohl Statine als allgemein verträglich gelten, können Nebenwirkungen bei der Einnahme auftreten. Laut Apotheken Umschau berichten etwa 18 von 100 behandelten Personen im ersten Jahr von Muskelschmerzen. Zum Vergleich klagen auch 17 von 100 bei einer Placebo-Behandlung über ähnliche Beschwerden, was darauf hindeutet, dass nur ein Bruchteil der Muskelschmerzen direkt auf Statine zurückzuführen ist. Eine extreme, jedoch seltene Nebenwirkung ist die Rhabdomyolyse, die bei etwa 1 von 10.000 Menschen auftritt.

Ein weiterer kritischer Punkt ist der Anstieg des Nüchtern-Blutzuckers, vor allem bei höheren Dosen von Statinen. Dieses Risiko ist besonders ausgeprägt bei älteren, übergewichtigen oder bereits gefährdeten Patienten. Bei ihnen kann das Risiko für Diabetes signifikant steigen.

Präventive Maßnahmen und Richtlinien

Die Anwendung von Statinen zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat sich als effektiv erwiesen. Statine senken das Risiko für Herzinfarkte erheblich, insbesondere bei Personen mit hohem Cholesterinspiegel. Neuere Regelungen, die Ende 2024 angepasst wurden, ermöglichen eine häufigere Verschreibung von Statinen. Zuvor war es erforderlich, dass das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall innerhalb der nächsten zehn Jahre bei 20 Prozent lag; nun reicht ein Risiko von zehn Prozent aus.

Zusätzlich ist die Einnahme von Statinen bei Kindern mit familiärer Hypercholesterinämie (FH) möglich. Diese Erkrankung betrifft etwa 1 von 300 Kindern. Statine können ab einem Alter von 6 oder 8 Jahren verschrieben werden, wobei Screening-Maßnahmen zur frühzeitigen Entdeckung diskutiert werden.

Unabhängig vom Alter zeigen Studien, dass auch Personen über 75 von der Einnahme von Statinen profitieren können, da diese das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle weiterhin senken.

Abschließend lässt sich feststellen, dass die Debatte über die Verschreibung von Statinen weiterhin von zentraler Bedeutung ist. Während die Vorteile zur Verringerung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen anerkannt sind, sollten sowohl Ärzte als auch Patienten sich der potenziellen Nebenwirkungen bewusst sein und diese in ihren Behandlungsentscheidungen berücksichtigen. Der Austausch zwischen Patienten und Ärzten ist entscheidend, um die angemessene Therapie zu finden, die den individuellen Bedürfnissen entspricht. Die Informationen zur Rolle von Statinen basieren auf einer systematischen Überprüfung und Meta-Analyse, die unter anderem von Singh et al. (2020) und IQWiG (2021) veröffentlicht wurde, wie in der Faktenbox des Harding Centers erwähnt wird.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Berlin, Deutschland
Beste Referenz
fr.de
Weitere Infos
apotheken-umschau.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert