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Streik-Chaos am BER: 69.000 Passagiere betroffen, Millionenverluste drohen!

Am Montag, dem 10. März 2025, wird der Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) aufgrund eines Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi seinen regulären Flugbetrieb vollständig einstellen. Der Streik, der im Rahmen bundesweiter Tarifverhandlungen stattfindet, wird voraussichtlich erhebliche wirtschaftliche Einbußen verursachen. Axel Schmidt, Sprecher der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB), schätzt die finanziellen Verluste allein für den Flughafen auf mindestens 1,5 Millionen Euro. Diese Summe umfasst jedoch nicht die finanziellen Einbußen der Gastronomie- und Handelsunternehmen am Flughafen.

Alle 492 für Montag geplanten An- und Abflüge sind gestrichen, was bis zu 69.000 Passagiere betrifft. Ausnahmen gelten lediglich für Regierungsflüge, medizinische Flüge und Notlandungen. Die im Warnstreik beteiligten Mitarbeiter der Bodenverkehrsdienste haben ihre Arbeit zwischen 3:30 Uhr und 23:59 Uhr niedergelegt. Auch Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich schließen sich dem Ausstand an.

Bundesweite Auswirkungen des Streiks

Der Warnstreik betrifft nicht nur den BER, sondern auch zehn weitere Flughäfen in Deutschland, darunter Frankfurt, München, Stuttgart und Köln/Bonn. Voraussichtlich werden über 3.400 Flüge ausfallen, was etwa 500.000 Passagiere in ganz Deutschland betrifft. In Berlin wurden ursprünglich 246 An- und Abflüge mit circa 67.000 Passagieren erwartet. Die Fluggesellschaften sind gesetzlich verpflichtet, Ersatzflüge oder Alternativen anzubieten und Ticketpreise zu erstatten. Fluggästen wird geraten, sich rechtzeitig bei den entsprechenden Airlines über Umbuchungsmöglichkeiten zu informieren.

Die Gewerkschaft Verdi fordert in den laufenden Tarifverhandlungen für rund 2,5 Millionen Beschäftigte eine Lohnerhöhung von 8 Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat sowie zusätzliche freie Tage. Bisher haben die Arbeitgeber kein konkretes Angebot unterbreitet. Christine Behle von Verdi bezeichnete den Streik als alternativlos und bat die Fluggäste um Verständnis. Gleichzeitig wird der Streik von Vertretern der Arbeitgeberseite als „maßlos“ kritisiert.

Wirtschaftliche Dimensionen von Streiks

Die finanziellen Konsequenzen solcher Streikaktionen sind oft erheblich. Experten schätzen, dass im Jahr 2023 in Deutschland mehr als 639.396 Arbeitstage durch Streiks verloren gingen, was in einem Jahr mit überdurchschnittlicher Arbeitskampfaktivität zu 5,1 Millionen Ausfallstunden führte. Diese Zahlen zeigen, dass Streiks nicht nur Einzelpersonen, sondern auch die gesamte Wirtschaft betreffen können. Die indirekten Kosten betreffen oft unbeteiligte Dritte, insbesondere in Dienstleistungssektoren sowie in der Daseinsvorsorge.

Kritiker fordern seit langem eine Reform des Streikrechts, um die Auswirkungen auf die öffentliche Infrastruktur zu minimieren. Vorschläge beinhalten Ankündigungsfristen und verbindliche Schlichtungsverfahren, die dazu beitragen könnten, die Tarifkonflikte auf sachlicher Ebene zu lösen. Doch während die rechtlichen Rahmenbedingungen diskutiert werden, bleibt unklar, wie sich die aktuellen Streiks auf die vertraglichen Vereinbarungen zwischen Arbeitnehmenden und Arbeitgebern auswirken werden.

Für den Flughafen BER und die betroffenen Passagiere steht fest, dass der Montag eine große Herausforderung darstellen wird. Während die Gewerkschaft Verdi den Druck auf die Arbeitgeber aufrechterhält, wägen die Unternehmen die finanziellen Risiken ab, die mit solch umfangreichen Arbeitskämpfen einhergehen.

Insgesamt steht der Warnstreik als Indikator für die anhaltenden Spannungen zwischen Arbeitnehmerinteressen und Arbeitgeberverantwortung im deutschen Arbeitsmarkt, und das Ergebnis dieser Tarifverhandlungen könnte weitreichende Folgen für die Branche mit sich bringen.

Tagesspiegel berichtet, rbb24 berichtet, bpb berichtet.

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