
Am Donnerstag, dem 6. Februar 2025, wird die Gewerkschaft Verdi über den aktuellen Tarifstreit mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) entscheiden. Dies folgt auf das jüngste Angebot der BVG, welches von Verdi als nicht ausreichend eingestuft wurde. Bereits Ende Januar hatte Verdi einen Warnstreik organisiert, der den öffentlichen Nahverkehr in Berlin erheblich beeinträchtigte, während die S-Bahn nach Plan fuhr. In der zweiten Verhandlungsrunde bot die BVG eine rückwirkende Lohnerhöhung zum 1. Januar 2025 um durchschnittlich 6,9 Prozent für das laufende Jahr an, während Fahrerinnen und Fahrer bis zu 8,5 Prozent mehr verdienen könnten. Für Mitarbeiter der Entgeltgruppen 1 bis 7, deren Löhne zwischen 2.100 und 3.500 Euro brutto liegen, wurde eine Erhöhung von rund sieben Prozent vorgeschlagen.
Ein weiteres Ziel der BVG ist es, in den Entgeltgruppen 8 bis 10, die bis zu knapp 4.300 Euro brutto verdienen, Gehälter um 4,5 Prozent zu erhöhen. Für höhere Gehaltsgruppen ist eine Steigerung um 2,5 Prozent vorgesehen. Im Laufe der nächsten drei Jahre soll es zudem jährliche Erhöhungen von jeweils 2,5 Prozent für alle Gruppen geben. Trotz dieser Angebote kritisiert Verdi, dass die BVG kein Weihnachtsgeld im Rahmen der Vorschläge eingeplant hat, ebenso seien die Angebote zur Erhöhung von Zuschlägen als zu niedrig eingestuft worden. Die BVG wiederum erläutert, dass ihr Angebot gute und zügige Lösungen für alle Beteiligten aufzeigen soll und eine lange Laufzeit von vier Jahren den Beschäftigten Planungssicherheit bieten würde.
Reaktionen und Perspektiven
Verdi plant, sich kommende Woche mit den Beschäftigten auszutauschen, um über das weitere Vorgehen zu diskutieren. Verdi-Sprecher Jeremy Arndt bemängelt, dass das aktuelle Lohnangebot deutlich hinter den Forderungen der Gewerkschaft zurückbleibt, insbesondere in den unteren Gehaltsgruppen. Auch die langwierigen Tarifverhandlungen, die sich seit Wochen hinziehen, sind ein Kernproblem. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 11. Februar 2025 angesetzt.
Die BVG hat jedoch erneut betont, dass sie auf die Anliegen der Mitarbeiter eingehen möchte. Die Berichterstattung von RBB24 macht deutlich, dass es trotz der aktuellen Angebote Herausforderungen zwischen den Tarifverhandlungspartnern gibt. Verdi erhofft sich von den kommenden Verhandlungen Ergebnisse, die den Mitarbeitenden bessere Rahmenbedingungen bieten.
Langfristige Auswirkungen der Tarifverhandlungen
Die Situation der BVG ist nicht isoliert. Im Rahmen der anstehenden TVöD-Tarifverhandlungen 2025 wird erwartet, dass auch andere Beschäftigtengruppen mit ähnlichen Anliegen und Herausforderungen konfrontiert sind. Gewerkschaften im gesamten öffentlichen Dienst fordern unter anderem eine Entgeltsteigerung von 8 Prozent und Maßnahmen gegen den Personalmangel sowie die Überlastung der Mitarbeiter. Das Interesse an den bevorstehenden Tarifverhandlungen ist demnach nicht nur innerhalb der BVG hoch, sondern betrifft auch weitere Bereiche des öffentlichen Dienstes, in dem rund 2,3 Millionen Angestellte beschäftigt sind.
Die Forderungen im Rahmen der TVöD-Tarifverhandlungen spiegeln die drängenden Bedürfnisse der Beschäftigten wider, die auf mehr Gehalt und flexiblere Arbeitszeiten abzielen. Solche Entwicklungen sind auch ein wichtiges Signal für die BVG, da die Beschäftigten auf ein ausgewogenes und faires Angebot hoffen, das nicht nur kurzfristige Lösungen, sondern auch eine nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen verspricht.