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TU Chemnitz gewinnt mit digitaler Leseförderung den Deutschen Lesepreis!

Das Team der Professur Fachdidaktik Deutsch an der Technischen Universität Chemnitz hat am 18. Februar 2025 in Berlin den ersten Preis in der Kategorie „Herausragende Leseförderung mit digitalen Medien“ für das innovative Projekt „LeOn“ erhalten. Diese Auszeichnung wurde im Rahmen des renommierten Deutschen Lesepreises verliehen, der seit 2013 jährlich von der Stiftung Lesen und der Commerzbank-Stiftung vergeben wird. Mit diesem Preis wird die herausragende Arbeit an der digitalen Lernumgebung gewürdigt, die speziell für Schülerinnen und Schüler der zweiten bis sechsten Klasse entwickelt wurde.

„LeOn“ kombiniert bewährte Leseförderungsmethoden mit digitalen Medien und wurde in Zusammenarbeit mit etwa 900 Schülerinnen und Schülern sowie mehr als 50 Lehrkräften aus Nordrhein-Westfalen sowie der Softwarefirma Outermedia entwickelt. Die Plattform fördert individuelle Lesefähigkeiten durch Texte in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, wobei den Schülerinnen und Schülern auch die Möglichkeit geboten wird, eigene Leseproben aufzunehmen. Geplant ist, die Auswertung dieser Leseproben künftig KI-gestützt durchzuführen.

Künftige Entwicklungen und Förderungen

In den nächsten zwei Jahren stehen weitere funktionelle und inhaltliche Weiterentwicklungen von „LeOn“ an. Dazu zählen unter anderem die Implementierung eines Wochenplans für die Schüler sowie die Einbindung weiterer Herkunftssprachen. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt diese Initiative maßgeblich mit einer Förderzusage von 1 Million Euro, insbesondere für Schulen mit Startchancen.

Seit Juni 2023 ist „LeOn“ über die Bildungsmediathek NRW für alle Schulen in Nordrhein-Westfalen zugänglich und erfreut sich bereits einer hohen Nutzerzahl von rund 150.000 registrierten Benutzern. Die Vision des Teams an der Technischen Universität Chemnitz umfasst eine Erweiterung des Zugangs zu „LeOn“ für Schulen in allen deutschen Bundesländern, was für die Leseförderung in Deutschland von großer Bedeutung ist.

Überregionale Leseförderung und weitere Preisträger

Parallel zur Auszeichnung für „LeOn“ erhielt die 78. Schule in Leipzig-Grünau in der Kategorie „Herausragende Leseförderung an Schulen“ den ersten Platz. Hier überzeugte die Schule die Jury mit einem klaren Fokus auf innovative Ansätze zur Stärkung der Lesemotivation und Lesekompetenz ab der ersten Klasse. Zu den Projekten der Schule gehört ein personalisiertes Online-Leseprogramm sowie das innovative „Tandemlesen“ mit Lesepaten. Um den Lesefortschritt der Schüler zu unterstützen, wurde im Sachunterricht ein eigenes Fach namens „Lies“ eingeführt.

Michael Krelle, Leiter des Projekts „LeOn“, hebt hervor, dass digitale Werkzeuge eine Verbesserung des Lesens insbesondere bei leistungs-schwächeren Schülern ermöglichen können. Dabei betont er auch die gleichwertige Bedeutung des traditionellen Buches. Diese Balance zwischen digitalen und analogen Lesemöglichkeiten ist entscheidend, um die Lesefähigkeit von Kindern nachhaltig zu fördern.

Die aktuelle Entwicklung in der Leseförderung zeigt, dass die Integration digitaler Formate in Grundschulen nicht nur neue Möglichkeiten des Lernens eröffnet, sondern auch eine grundlegende Veränderung in der Lehr- und Lernkultur erfordert. Digitale Medien sollen traditionelle Lehrmethoden nicht nur optimieren, sondern auch neu gestalten. Projekte wie der „LES-O-Mat“, eine Webseite von Kindern für Kinder, fördern darüber hinaus die digitale Leseanimation und Partizipation in der digitalen Welt.

Lehrkräfte stehen vor der Herausforderung, ihren Unterricht kooperativer und digitaler zu gestalten. Dabei ist es wichtig, dass auch künftig analoge Bücher einen Platz im Bildungsprozess behalten. Ein optimierter Einsatz digitaler Medien in der Grundschule verspricht, die Lesekompetenz der Kinder zu erhöhen und sie auf neue Herausforderungen in einer digitalen Zukunft vorzubereiten.

Technische Universität Chemnitz berichtet über die Auszeichnung, während MDR weitere Aspekte der Leseförderung beleuchtet. Der Kontext zu breiteren Entwicklungen in der digitalen Bildung wird durch deutsches-schulportal.de ergänzt.

Statistische Auswertung

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Berlin, Deutschland
Beste Referenz
tu-chemnitz.de
Weitere Infos
mdr.de

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