
Die Sanierung des U-Bahnhofs Senefelderplatz in Berlin zieht sich länger hin als ursprünglich geplant. Wie die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) heute mitteilten, wird die U-Bahnlinie U2 bis Mitte 2026 nicht am Senefelderplatz halten. Diese Information wurde auf Anfrage von rbb24 bekannt gegeben. Die Verzögerungen sind auf aufwendige Arbeiten im Bahnsteigbereich zurückzuführen, die eine halbseitige Sperrung erforderlich machen.
Die Sanierung des über 100 Jahre alten Bahnhofs hat im Frühjahr 2023 begonnen, die ersten Arbeiten starteten am 20. März. Bei der Instandsetzung sollen Risse repariert, Putz- und Malerarbeiten vorgenommen sowie neue Fliesen an Hintergleiswänden angebracht werden. Gleichzeitig erfolgt eine Erneuerung der Bahnsteigbeleuchtung. Zudem wird der U-Bahntunnel von außen saniert, wobei insbesondere die Außendichtung überprüft wird, da der Bahnhof unter der stark frequentierten Schönhauser Allee liegt. Die BVG empfiehlt Passagieren, bis zum Rosa-Luxemburg-Platz zu fahren, dort umzusteigen und eine Station in die entgegengesetzte Richtung zurückzufahren.
Baumaßnahmen und deren Auswirkungen
Die anhaltenden Baumaßnahmen führen zu weiteren Herausforderungen im Verkehrsfluss. Der Abschnitt zwischen Senefelderplatz und Alexanderplatz ist in der Nacht von Sonntag bis Donnerstag vollständig gesperrt, und Ersatzbusse sind im Einsatz. Die Verkehrsführung an der Kreuzung Schönhauser Allee, Schwedter Straße und Metzer Straße muss für rund zwei Jahre angepasst werden, um die Bauarbeiten zu ermöglichen.
Zusätzlich zu den Arbeiten am Senefelderplatz wird auch der U-Bahnhof Spittelmarkt saniert. Diese Baumaßnahme umfasst die Erneuerung der Stahlträger und Kappendecken und wird vom 21. März bis zum 6. Juli 2023 in nächtlichen Betriebspausen durchgeführt.
Langfristige Planungen und Herausforderungen
Die BVG hat die Senatsverwaltung für Mobilität über die verzögerten Fertigstellungstermine inforniert, doch die genauen Umstände der Verschiebungen bleiben unklar. Während die Arbeiten voranschreiten, leidet der U-Bahnverkehr an der U2-Linie; seit Monaten wird dieser nur eingleisig im Pendelbetrieb aufrechterhalten. Insbesondere Setzungen, die während eines Hochhausprojekts von Covivio am Alexanderplatz auftraten, haben zusätzliche Sanierungsarbeiten notwendig gemacht.
Die Kosten für die Instandsetzungsarbeiten des über 100 Jahre alten Tunnels werden auf knapp unter 10 Millionen Euro geschätzt. Dr. Meike Niedbal, Staatssekretärin für Mobilität, hebt hervor, wie wichtig eine transparente Kommunikation bei solch umfangreichen Projekten ist, um die Anwohner und Fahrgäste nicht unnötig zu belasten. Der zuständige Vorstand der BVG, Dr. Rolf Erfurt, betont die Notwendigkeit, den Alexanderplatz als bedeutenden Knotenpunkt für den Öffentlichen Nahverkehr auch während der Bauzeit funktionsfähig zu halten.
Die Sanierungsarbeiten verzögern sich also nicht nur durch technische Herausforderungen, sondern auch durch die notwendige Berücksichtigung der Mobilität in der Stadt, was alle Beteiligten vor neue Herausforderungen stellt. Die BVG und die Senatsverwaltung setzen darauf, die sanierungsbedingten Einschränkungen so gering wie möglich zu halten und informieren die Fahrgäste rechtzeitig über Änderungen und Fortschritte.