
Die rechtlichen Auseinandersetzungen rund um den 1. FC Union Berlin nehmen zu. Der Verein plant, gegen einen aktuellen Beschluss des DFB vorzugehen, der eine Niederlage in einem umstrittenen Spiel gegen den VfL Bochum erwirkt hat. Diese Entscheidung erfolgt, nachdem das ursprüngliche Spiel am 14. Dezember 2023, das 1:1 unentschieden endete, aufgrund eines Feuerzeugwurfes aus dem Zuschauerbereich auf den Bochumer Torwart Patrick Drewes umgewertet wurde. Das DFB-Bundesgericht hat es am 2. März 2025 auf 0:2 zugunsten von Bochum gewertet, was Union einen Punkt abzieht und Bochum zwei Punkte hinzufügt, sodass das Team auf Tabellenrang 13 abrutscht und Bochum vor dem 1. FC Heidenheim überzieht. Die Ostsee-Zeitung berichtet, dass Union Berlin durch diesen Beschluss tief besorgt ist.
Der Verein kritisiert in einer Pressemitteilung, dass die DFB-Rechtsorgane mehr Wert auf Zuschauer-Sanktionen als auf den Schutz des sportlichen Wettbewerbs legen. Ein Vorstoß des Präsidenten Dirk Zingler, der das Ständige Schiedsgericht der Lizenzligen anrufen möchte, erhebt zudem den Anspruch auf eine schnelle Entscheidung. Das Schiedsgericht, das von Udo Steiner, einem ehemaligen Bundesverfassungsrichter, geleitet wird, hat die Aufgabe, die Tabellensicherheit vor dem Ende der Saison herzustellen.
Der Ablauf der Ereignisse
Der Zwischenfall ereignete sich in der 92. Minute des Spiels, als Drewes von einem Feuerzeug getroffen wurde. Nach der Unterbrechung konnte das Spiel nicht fortgesetzt werden, da Bochum sein Auswechselkontingent bereits erschöpft hatte. Die Entscheidung ist auch für die anderen Klubs im Tabellenkeller, wie FC St. Pauli und Holstein Kiel, von Bedeutung. Sie verfolgen die Entwicklungen aufmerksam, weil diese möglicherweise Einfluss auf den Abstiegskampf haben.
Der Geschäftsführer von Bochum, Ilja Kaenzig, hat der Presse mitgeteilt, dass er Post und Feuerzeuge aus Berlin erhalten hat, jedoch betont, dass zwischen den Funktionären kein böses Blut herrscht. Trainer Dieter Hecking von Bochum bezeichnet das Urteil als gerecht, was die Spannungen zwischen den Vereinen nur teilweise lindern kann.
Fazit und Ausblick
Union Berlins Entscheidung, juristisch gegen das Urteil vorzugehen, ist ein weiterer Schritt in einem Abstiegskampf, der längst nicht mehr nur auf dem Platz entschieden wird. Die Resonanz auf das gesamte Geschehen weist auf die komplexen rechtlichen Rahmenbedingungen hin, die innerhalb des DFB existieren. Die Sportgerichtsbarkeit regelt Streitigkeiten im Fußballverband, darunter auch die Entscheidungen der Kontrollorgane. Der DFB selbst hat festgelegt, dass alle Mitglieder bei Regelverstößen zur Verantwortung gezogen werden können, was die Relevanz dieser Thematik unterstreicht.