
Massive Störungen im deutschen Bahnverkehr prägen aktuell die Strecke zwischen Bamberg und Nürnberg. Ein Unwetter hat dazu geführt, dass ein Baum auf die Gleise gefallen ist, was die Regional- und S-Bahnlinie S1 stark beeinträchtigt. Der Abschnitt zwischen Bamberg und Strullendorf kann nur eingleisig befahren werden, was zu erheblichen Verspätungen und zeitweise auch zu Zugausfällen führt. Pendler müssen sich auf eine prolongierte Reisezeit einstellen, da die Auswirkungen der Witterung auch den Abschnitt zwischen Bamberg und München betreffen, wo am 9. Januar 2024 heftige Unwetter dokumentiert wurden. inFranken.de berichtet von den weitreichenden Einschränkungen im Regionalverkehr.
Zusätzlich zu den Störungen, die auf die Unwetterschäden zurückzuführen sind, kommt es auch aufgrund einer Stellwerksstörung auf der ICE-Strecke zwischen Nürnberg und Bamberg zu weiteren Verspätungen und Zugausfällen. Diese Probleme beeinflussen insbesondere die Verbindungen nach Berlin und Leipzig. Züge, die von München über Nürnberg und Erfurt nach Berlin verkehren, können momentan nicht in Erlangen und Bamberg halten und werden umgeleitet. Fahrgäste müssen mit zusätzlichen Fahrtzeiten von bis zu 120 Minuten rechnen. Auch der IC-Zugverkehr, speziell zwischen Karlsruhe und Leipzig, ist betroffen, da die Verbindungen zwischen Nürnberg und Leipzig entfallen. Melde BR.de und berichten über die Arbeiten der Mitarbeiter, die intensiv an der Behebung dieser Störung sind.
Bahnreisende in der Kritik
In Anbetracht der massiven Störungen stellt sich die Frage der Fahrgastrechte. Bei einer Verspätung von mehr als einer Stunde haben Fahrgäste Anspruch auf Entschädigung, die sowohl für den Fern- als auch den Nahverkehr gilt. Für Verspätungen von 60 Minuten steht eine Entschädigung von 25% des Fahrkartenpreises zu, während bei 120 Minuten die Entschädigung auf 50% steigt. Für Inhaber von Zeitkarten gibt es Pauschalentschädigungen, die je nach Klasse unterschiedlich ausfallen. Diese wurden in den letzten Monaten einer Neufassung unterzogen, wobei beispielsweise Änderungen seit Juni 2023 zu beachten sind. Eine wesentliche Regelung besagt, dass kein Entschädigungsanspruch bei außergewöhnlichen Umständen wie extremen Witterungen besteht. Diese Regelung ist von Bedeutung, da viele Reisende in der aktuellen Situation wahrscheinlich keine Entschädigung erhalten werden. Verbraucherzentrale.de hebt dies hervor und informiert über die geltenden Ansprüche.
Die Rückerstattung von Ticketpreisen ist ebenfalls ein wichtiges Thema. Reisende haben die Möglichkeit, bei erheblichen Verspätungen ihre Reise abzubrechen und den Ticketpreis für die nicht genutzte Strecke zu erstatten. Bei verspäteten Zügen, die nicht mehr zum Ziel führen, können Fahrgäste auch auf andere Bahnunternehmen umbuchren ohne Zusatzkosten. Es bleibt abzuwarten, wie die Bahngesellschaften und die zuständigen Behörden auf die aktuelle Lage reagieren werden und ob die Probleme kurzfristig behoben werden können.