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Velten feiert 675 Jahre: Ein Blick auf die bewegte Ortsgeschichte!

Velten, eine Stadt mit einer bewegten Geschichte, feiert in diesem Jahr ihr 675-jähriges Bestehen. Der erste Höhepunkt des Festjahres fand kürzlich im Rahmen eines Neujahrsempfangs in der Ofenstadthalle statt. Bürgermeisterin Ines Hübner und Stadtverordnetenvorsteher Marcel Siegert empfingen zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Highlight des Abends war die Verleihung eines Preises für ehrenamtliches Engagement an das Vorstands-Team des Fördervereins der Linden-Grundschule, das durch das Spendenprojekt „Velten läuft“ bedeutende finanzielle Mittel für Projekte wie die Trampolin-AG und das Schmetterlingsprojekt sammelte. Der Preis wurde von Hübner feierlich an Kerstin Schabelon, Mareen Schmelter, Anke Richter und Janine Ecke überreicht.

In ihrer Ansprache blickte Hübner auf die Geschichte Veltens zurück, die bis ins Jahr 1350 reicht. Seit der Gründung sind mehr als 246.500 Tage vergangen. Der ursprüngliche Name des Ortes war variabel und wurde in verschiedenen Formen wie „Veltem“, „Feltzin“, „Feltym“ und „Feldhain“ dokumentiert. Die ersten 450 Jahre waren von einer bescheidenen Entwicklung geprägt. Um 1700 bestanden lediglich zwölf Bauerngüter, eine Kirche, ein Dorfkrug und zwei Teiche.

Aufschwung durch den Tonabbau

Ein grundlegender Wandel begann im 19. Jahrhundert mit der Entdeckung von Tonvorkommen in der Umgebung, insbesondere in den Pötterbergen westlich von Velten. Diese Funde trugen wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung der Region bei. Der Veltener Ton wurde insbesondere für die Herstellung von weißglasierten Ofenkacheln geschätzt. Die Bevölkerung stieg während dieser Zeit sprunghaft von etwa 300 im Jahr 1800 auf mehr als 7.500 innerhalb von 70 Jahren.

Der Bau der Bahnstrecke Velten – Berlin Nordbahnhof im Jahr 1893 gelangte zusätzlich an Tiefpunkt für das Wachstum. Pläne des Gemeindevorstehers Hermann Aurel Zieger, Velten in eine Metropole mit 800.000 Einwohnern auszubauen, waren zwar ambitioniert, wurden jedoch nicht umgesetzt. Mit mehr als 13.200 aktuellen Einwohnern hat die Stadt weiterhin einen wichtigen Platz in der Region.

Die Blütezeit der Tonwarenindustrie

Velten ist auch für seine traditionellen handwerklichen Fähigkeiten in der Tonwarenindustrie bekannt. Die ersten Ofenkachel-Fabriken entstanden, darunter die von Johann Ackermann im Jahr 1835. Die Erfindung der weißen Emaillglasur machte die Veltener Kacheln weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatten sich bereits 42 Ofenfabriken und Ziegeleien mit über 2.000 Beschäftigten in Velten niedergelassen, die jährlich etwa 100.000 Kachelöfen produzierten.

  • 1833: Spezialisierung auf Tonreinigung durch die Firma Friedrich Blumberg.
  • 1840: Gründung einer zweiten Schlämmerei.
  • 1917: Stilllegung der gesamten Ofenindustrie aufgrund des Ersten Weltkriegs.
  • Nachkriegszeit: 25 Ofenfabriken nehmen Produktion wieder auf.
  • 1931: Insolvenz der Steingutfabrik Velten-Vordamm.
  • 1968: DDR erreicht 84 % Kachelofenanteil, die Veltak wird zur größten Kachelwerk Europas.

Viele historische Gebäude der Tonwarenindustrie sind bis heute in Velten erhalten, und das Ofen- und Keramikmuseum in der Wilhelmstraße 32 bewahrt den Ruf der Stadt als „Ofenstadt“. Ergänzend eröffnet das Hedwig Bollhagen Museum seit 2015 neue Perspektiven auf die Kunst der Keramikerin Hedwig Bollhagen.

Die Stadt Velten hat in den letzten 15 Jahren über 65 Millionen Euro in ihre Infrastruktur investiert, darunter städtische Gebäude, Sportanlagen und Straßen. Diese Entwicklungen zeichnen ein positives Bild der Stadt, die trotz des Rückgangs in der Tonwarenindustrie ihre historische Identität bewahrt und noch immer ein wichtiger Teil Brandenburgs ist.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Velten, Deutschland
Beste Referenz
maz-online.de
Weitere Infos
de.wikipedia.org

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